Kritische Controller

Arno Görgen; Eugen Pfister

Zentraleuropa!

Ein Gespräch über Textrecycling, Liebe in Zeiten der Spielentwicklung und die Liebe der Popkultur zur Mafia

27.08.2024 71 min

Zusammenfassung & Show Notes

In dieser dritten Folge von Kritische Controller" sprechen Eugen und Arno in "Hardwork" über die Wiederverwertung eigener Texte, das sogenannte Textrecycling, und die damit verbundenen moralischen und ethischen Fragen. Im Segment "Softwork" tauschen sich die beiden über die Spiele aus, die sie in letzter Zeit gespielt haben, darunter "Breath of the Wild", "Hollow Knight" und "Nobody Wants to Die". Eugen erwähnt, dass er auch viel gelesen hat und bespricht das Buch "Tomorrow, and Tomorrow, and Tomorrow" von Gabrielle Zevin. Schließlich gehts in der "Antragserotik" unter anderem über die Geschichte der frühen Game Shops und ihre Bedeutung sowie die Mafia-Spieleserie und deren kulturelle Kontexte.

Genannte Spiele:
Close to the Sun (2019)
Control (2019)
Detention (2017)
FarCry 2 (2008)
Fortnite (2017)
Gabriel Knight 2 (1995)
Hifi Rush (2023)
Hollow Knight (2017)
Mafia III (2016)
Mafia: The Old Country (2025)
Mundaun (2021)
Nobody Wants to Die (2024)
Pentiment (2022)
Prince of Persia: The Lost Crown (2024)
Zelda: Breath of the Wild (2017)

Genannte Filme:
Altered Carbon (2018-2020)

Genannte Literatur:
Blanchet, Alexis, und Guillaume Montagnon. Une histoire du jeu vidéo en France: 1960-1991 des labos aux chambres d’ados. Houdan: Pix’n love éditions, 2020.

Hall, S., Moskovitz, C., and Pemberton, M. 2021. Understanding Text Recycling: A Guide for Researchers. Text Recycling Research Project. Online at textrecycling.org. 


Transkript

Eugen
00:00:13
Eugen: Hallo Arno.
Arno
00:00:14
Arno: Hallo.
Eugen
00:00:18
Eugen: Ich finde das immer sehr schön, diese Begrüßung, nachdem man sich schon 15 Minuten miteinander unterhalten hat.
Arno
00:00:23
Arno: Nein, wir sind uns gerade- Wir stehen hier gerade auch an der Ecke in Wien an Nein, in München? Nein, in Berlin? Nein an der Gamescom.
Eugen
00:00:33
Eugen: Die Gamescom ist gerade. Über die reden wir gar nicht.
Arno
00:00:36
Arno: Nein, die ist ja auch langweilig.
Eugen
00:00:39
Eugen: Oh ja, ich weiß nicht. Ich möchte mich jetzt nicht mit der Gamescom anlegen.
Arno
00:00:42
Arno: Die coolen Leute sind bei Kritische Controller.
Eugen
00:00:46
Eugen: Ja, die zwei, sehr gut. Ja. Schön, dich wieder zu hören, nachdem ich jetzt doch Urlaub verbracht habe. Tut sehr gut, deine Stimme wieder zu hören. Ja. Werfen wir uns doch gleich ins Getümmel. Oder möchtest du noch etwas sagen?
Arno
00:01:00
Arno: Nein, ich wollte sagen, ich freue mich auf meinen Urlaub. Meiner kommt ja erst noch. Was haben wir denn heute vor? Wir haben ja wie immer unsere drei. Ja, wie soll man sagen, Kapitelchen, Hardwork, Softwork und Antragserotik. Und worüber sprechen wir denn heute so?
Eugen
00:01:20
Eugen: Also die Idee zum Hardwork kam diesmal von dir und ich finde sie sehr gut, weil das ist ein Thema, über das wir in der Forschung. Also es wird immer wieder davon gesprochen, aber sehr selten von eigenen Erfahrungen erzählt. Also es geht um die Frage von Wiederverwertung, von eigenen Texten und damit verbunden die Frage von Plagiat oder Selbstzitat oder selbst Plagiat. Und in Softwork werden wir über die Spiele sprechen, die wir gespielt haben. Die Bücher, die wir gelesen haben, dass bei mir diesmal ein bisschen mehr, weil ich aus dem Urlaub komme und mit meinem Buben gespielt habe und auch einiges an Büchern lesen konnte. Und ich glaube, von deiner Seite kommen auch einige Bücher dazu.
Arno
00:01:59
Arno: Ja, jetzt. Also ich bin ja ich. Ich hatte ja im Gegensatz zu dir zu tun und deswegen nicht oder kaum gelesen und gespielt.
Eugen
00:02:08
Eugen: Gute Ausrede. Und in unserer Antragserotik kommen die Ideen auch diesmal von dir und auf die freue ich mich schon sehr. Weil da kann ich mich endlich mal auf was ganz Neues einlassen. Und du hast gemeint, wir sollten mal kurz über frühe Game Shops reden. Da bin ich schon sehr gespannt. Und dann über die Frage von- Hach, warum? Warum erkläre ich das eigentlich? Du kannst es viel besser erklären, aber ich glaube, inspiriert von den Mafiaspielen um soziokulturelle Kontextualität.
Arno
00:02:34
Arno: Äh, ja. Also sprechen wir doch einfach später drüber. Machen wir.
Eugen
00:02:38
Eugen: Das. Dann lass uns anfangen mit dem Hardwork. Springen wir gleich rein. Und wieder einmal werde ich versuchen, dass wir brutal auf die Uhr schauen, um in die eine Stunde reinzukommen. Wir nähern uns ja langsam den 60 Minuten von oben herab.
Arno
00:02:53
Arno: Du bist preußischer als der preußischste Preuße.
Eugen
00:02:56
Eugen: Das darfst du einem Wiener nie sagen. Oh Gott, Ich wusste brutal.
Arno
00:03:08
Arno: Warum sprechen wir über Selbstplagiat und dieses ganze Zeug? Das ist- also, ich hatte die Idee. Und zwar deshalb, weil ich für eine Sonderausgabe einer Zeitschrift einen Text wiederverwerte. Also auch alles schön transparent gehalten, mit schön Zitat drunter. Das ist eine. Ja, das ist eine Übersetzung von Text XY. Und dabei ging es um diesen Text, den ich zu Zeit und Plague Inc., diesem Pandemiesimulator geschrieben habe, und zwar 2016. Jetzt war der Text überraschend gut, als ich ihn nochmal gelesen habe. Ist ja auch nicht immer der Fall und es gab dann diesen Call und ich habe mich da gemeldet und habe gesagt, ich habe da eigentlich einen ganz guten Text, Wollt ihr den vielleicht haben? Also der war auf Deutsch und die Zeitschrift ist auf Englisch und da haben sie auch gemacht, aber auch gesagt, ja, es muss dann halt ein bisschen upgedatet werden, ein bisschen angepasst an den Call usw und genau daran habe ich jetzt so in den letzten Wochen gesessen und da ist mir aber trotzdem, obwohl es ja schon wirklich eine Fortsetzung dieser Arbeit ist und nicht nur ein reines Selbstplagiat in diesem Sinne, immer wieder der Gedanke gekommen also irgendwie, man fühlt sich irgendwie schlecht dabei, wenn man so Texte nicht von klein auf wirklich komplett neu konzipiert und doch die gröbsten Textpassagen halt überarbeitet, aber dann doch übernimmt. Und genau darüber wollte ich sprechen. A Über das Gefühl. B über die dieses moralische Mindset, was dahinter steckt. Und ganz am Rande vielleicht auch natürlich auch. Ich meine, es hat ja auch von Copyright bis zu anderen Sachen Fragen, die so dahinter stecken. Und ich fand, das ist ein ziemlich komplexes Thema, das ich aber spannend finde- wie du sagst, man spricht viel zu wenig darüber. Irgendwie habe ich aber auch ein bisschen das Gefühl, dass es trotzdem jeder macht in irgendeiner Form. Und genau. Und jetzt sind wir hier.
Eugen
00:05:21
Eugen: Ich hatte das Gefühl, das sind so zwei, zwei Formen von von Diskussionen oder von Diskurs, die da existieren, die nicht wirklich miteinander in Kontakt sind. Also das eine, was du erzählt hast, dass ich auch sehr gut kenne, das sind diese Selbstzweifel und dieses das habe ich doch schon mal geschrieben und kann macht das überhaupt Sinn? Ich kopiere mich nur. Das ist auch nichts Neues. Kann ich auch gleich mehr dazu erzählen. Da gibt es ein paar Themen, wo ich immer wieder gefragt werde. Und das zweite ist aber diese Diskussion in der Öffentlichkeit, in der großen, also nicht in den Medien, wenn wieder mal irgendein Plagiatsfall ist. Meistens. Meistens bei Politikerinnen, also bei uns hat die grandiose Regierung kurz da einige Fälle, glaube ich, hervorgebracht und vor allem eine Ministerin. Und das. In deiner Bundesrepublik gibt es da auch ein paar prominente Beispiele? Und das sind ja zwei Phänomene, die ganz weit voneinander entfernt sind, weil diese Fälle, wo wirklich dann sagen Plagiate, das sind ja wirklich, also ich nenne jetzt den Namen nicht weil ich ihn auch vergessen habe von der Ministerin, aber da sind dann ganze Passagen aus dem Internet übernommen worden. Also wirklich so Quelle Internet, das war halt, das ist ganz jenseitig und ich meine, bei uns reden wir davon, wenn wir inhaltlich uns selbst zitieren und dann meistens das auch noch in Fußnoten nachweisen. Selbst dann haben wir schon Angst, dass wir eigentlich ein Selbstplagiat machen. Wobei, also auf der moralischen Seite ist es ja ganz sicher, oder? Ich finde grundsätzlich moralisch ist man auf der sicheren Seite, sobald man einfach kenntlich macht, wo dieser Text oder wo Bausteine von diesem Text schon waren. Also wie du gesagt hast, wenn man einen Übersetzer hat, ganz am Anfang auch bei Blogposts und sonst darauf hinweisen. Dieser Text ist eine Übersetzung von Text XY, der zu diesem Zeitpunkt dort erschienen ist, weil dann kann man ja auch die Quelle nachvollziehen und kann auch die Quelle zitieren. Wenn einem das lieber ist.
Arno
00:07:19
Arno: Also du hast recht, man muss da unterscheiden. Also ich habe natürlich ein bisschen recherchiert. Du kennst mich ja und ich fand es ganz spannend. Es gibt ein Forschungsprojekt, das sich genau mit diesem Thema Selbstplagiat und Textrecycling beschäftigt.
Eugen
00:07:34
Eugen: Au ja, Textrecycling. Der Begriff hat uns noch gefehlt.
Arno
00:07:36
Arno: Textrecycling ist tatsächlich das eigentlich der Begriff, den ich hierfür auch anwenden würde, weil das selbst Plagiat würde? So habe ich es jetzt verstanden, bedeuten, dass man eben nicht transparent ist bei dem, was man macht und bei dem man wirklich so tut, als wäre der Text komplett neu und nicht eben auf die Ursprungsquelle hinweist, auch wenn es die eigene ist. Und nur ganz kurz. Also ich werde da jetzt nicht in die Tiefe gehen, aber in dem Projekt unterscheiden die zwischen vier verschiedenen Formen von Textrecycling und auch von Selbstplagiat so angerissen und zwar als erstes. Das nennt sich Developmental Recycling, also die Wiederaufarbeitung von Entwicklungsergebnissen. Also wenn du jetzt zum Beispiel für die Forschung schon so kleine Textfragmente geschrieben hast und die aber nicht veröffentlicht hast, aber dein ganzer Rechner ist voll davon und benutzt die halt immer wieder. Das nennt man wohl developmental Recycling. Dann gibt es das generative Recycling. Das ist das was, wo ich auch zum Beispiel unsere Monografie sehen würde, die wir gerade schreiben, also die Wiederbenutzung von Material, das vorher zum Beispiel in Blogposts oder bei Tagungen oder in Postern oder so, so oder auch in Antragstexten benutzt wurde. Dann gibt es das die adaptiven Publikationen. Das ist das, was ich vorhin beschrieben habe. Also du hast einen Text geschrieben und der wird dann für einen anderen Kontext wieder benutzt, aber dann eben auf den Kontext neu angepasst. Und dann gibt es und die sind ganz böse, das sind die duplizierenden Publikationen, in denen wirklich ein Text eins zu eins übernommen wird und der Erkenntniswert oder der Erkenntnisneugewinn einfach gleich null ist. Also das ist dann wird dann auch von in dem Forschungsprojekt, die sich ja eben mit Ethik beschäftigen, wirklich als auch moralisch schlecht quasi eingeordnet.
Eugen
00:09:39
Eugen: Hm, gute Frage. Da habe ich nämlich durchaus auch. Ich habe für alle Fälle. Ich muss sagen, das erste Recycling. Wie ist das noch mal? War das.
Arno
00:09:48
Arno: Developmental Recycling. Ich kann das nicht aussprechen.
Eugen
00:09:51
Eugen: Wozu gibt es dafür überhaupt einen Begriff? Also Texte hat die du mal geschrieben hast, die du nie publiziert hast und die du dann verwendest. Also ich finde das ist preußisch da zu überlegen, dass das Recycling ist ja klar, aber dann können wir überhaupt. Also Gedanken, die wir vor vier Jahren hatten und jetzt noch mal erwähnen. Also ich habe für alles Beispiele und ich denke mir selbst beim letzten gibt es Fälle, wo das jetzt auch nicht unbedingt gleich moralisch verwerflich sein muss, weil ich hatte da zum Beispiel einen Fall. Das war das also gar nichts Aufregendes, habe ich eine Rezension geschrieben zu einem Buch, die ich glaube ich bei Paidia erst veröffentlicht habe. Dann haben wir mit dem Tobias Unterhuber ein Buch draus gemacht. Aus diesem zuerst digitalen Sammelband. Ist eigentlich schon eine Wiederverwertung, aber da wurden halt alle Texte jetzt gedruckt, weil wir lieben das Gedruckte. Und jetzt hatte ich nach Jahren eine Anfrage von einer Webseite "Kritisch Lesen", wo es um Marxismus und Spiele geht oder halt eine marxistische Sicht auf Spiele, wo sie das Wiederverwerten wollen. Ich habe Ihnen gesagt, also Sie können den Text gerne haben, aber er ist halt schon wirklich zweimal erschienen und ich glaube sogar, ich weiß gar nicht, ob er nicht sogar irgendwo noch mal vorkam und ich halt jedes Mal darauf hingewiesen habe, wo es war. Ja, also wenn sie es dann trotzdem haben wollen, weil es halt gut in das Schema passt oder die anderen Texte ergänzt, dann finde ich, gibt es auch dafür Fälle, wo das halt Sinn macht. Ich meine, es ist ja etwas ähnliches. Ist ja auch, wenn man halt Texte von Forscherinnen halt sich die man kennt, in einen Kontext mit anderen Papers stellt, wo es Sinn macht. Also ich kenne mich jetzt nicht. Ich kann jetzt nicht bewerten, wie viel Sinn es gemacht hat, den Text von mir wieder zu verwerten, aber ich denke auch das ist. Ja. Also ich finde, wichtig ist es auf jeden Fall klar zu stellen, dass das jetzt nicht ein originaler Text ist. Das macht ja auch durchaus Sinn, wenn es sich um ältere Texte handelt, weil, man ist ja gar nicht mehr so stolz auf einen Text, der vor fünf Jahren rauskam, weil sich da ja einiges getan hat. Also ich finde, es ist einfach schon aus Selbstschutz oder auch aus Qualitätsansprüche heraus immer wichtig, auf das Datum eines Textes hinzuweisen. Und ich mache dann kurz die Überleitung zu einer anderen Form von Plagiat und dann gebe ich gleich an dich weiter. Also Plagiat, jetzt sage ich auch schon Plagiat. Von Recycling, von Wiederverwertung, von Texten. Bei mir sind es vor allem die Texte, wenn ich mich mit Verbrechen des NS-Regimes beschäftige, weil das ist etwas, was irrsinnig oft nachgefragt wird, immer wieder von Kolleginnen aus dem In- und Ausland, vor allem aus dem Ausland, aus unterschiedlichen Ländern, wo ich immer darauf hinweise. Ja, dazu habe ich... Also das ist ein Thema, an dem bin ich. Da habe ich schon wirklich viele Papers geschrieben. Natürlich arbeite ich auch weiter daran, das heißt, ich habe immer einen neuen Stand. Und das führt jetzt- Noch sind meine Gedanken ein bisschen chaotisch, aber es macht hoffentlich gleich Sinn. Da stehe ich halt wie jetzt wieder vor der Frage, wenn ich gebeten werde, zu dem Thema zu schreiben Was mache ich? Und ich entscheide mich dann eigentlich nie dazu, einen Text wieder zu verwerten. Und zwar. Also der Grund habe ich schon genannt Es ist ein alter Text, aber nicht mehr state of the art. Und das zweite ist auch ich finde, es funktioniert nicht einmal das Copy Paste -Prinzip, also dass man so ganze Absätze nimmt und sich denkt Aha, jetzt habe ich Zeit gespart, weil diesen Absatz kann ich übernehmen, weil das habe ich versucht und am Ende war es immer mehr Arbeit, das dann reinzuquetschen in einen Text, der noch irgendwie Sinn macht. Also mittlerweile habe ich wirklich gelernt, es ganz neu zu schreiben. Weil also copy Paste ist einfach am Ende immer mehr Arbeit oder es sind furchtbar unlesbare Texte. Also sowas habe ich dann de facto einfach nie gemacht. Ich habe mir immer wieder so ein bisschen gedacht Selbstbetrug. Ja, ich sage jetzt zu Wenn Sie das unbedingt haben wollen, ich kann da ja das wiederverwerten. Tatsächlich setze ich mich dann immer hin und schreibe es neu. Aber natürlich verwende ich Gedanken, die vorher schon da waren. Wenn ich nach wie vor der Überzeugung bin, dass das richtig ist, weil ich kann ja nicht einfach aus Prinzip jetzt was ganz anderes sagen, wenn das einfach meine Hypothese war. Und was schon auch passiert ist manche Sätze, die ich besonders gern habe, merke ich, dass ich die einfach unbewusst dann einfach nochmal wiederhole. Also dieses, ja, müsste ich jetzt sagen. Ich. Bin auch drauf gekommen, dass einer der typischsten Sätze von mir gar nicht von mir, sondern von einem Kollegen war. Aus einem gemeinsamen Antrag. Das ist dann tatsächlich ein unbewusstes Plagiat gewesen, bis ich draufgekommen bin und es dann auch als das ausgezeichnet. Aber das war wirklich. Also es war kein inhaltliches Plagiat, sondern es war nur eine sehr schöne Formulierung, wo ich dann die so oft wiederholt habe in den Anträgen, dass ich dann irgendwann der Überzeugung war, es ist mein eigener. Bis ich dann gesehen habe nein, das ist gar nicht von mir.
Arno
00:14:39
Arno: Ja, bei dem Zeit-Text, den ich jetzt geschrieben habe oder an dem ich noch dran bin, da habe ich auch gemerkt, dass es also dieses Updaten, das braucht eigentlich genauso viel Zeit, wie den ursprünglichen Text geschrieben zu haben. Also fand ich auch faszinierend, Was man vielleicht auch noch ein bisschen bedenken muss ist. Ich meine, man muss ja. Es ist ja nicht immer so, dass man den ganzen Text recycelt, sondern auch nur Fragmente. Und da habe ich auch was gefunden. Das fand ich eigentlich ganz gut, dass man da auch unterscheiden muss zwischen der Art des Ursprungstextes oder des Fragments, das man hat. Also da wird dann beispielsweise unterschieden zwischen Einleitung und Hintergrund, zwischen Materialien und Methoden, die man sozusagen nur so und so oft auch irgendwie von der textlichen Beschreibung her variieren kann. Also man hat nur so viele Variationen, oder? Ja, dann gibt es so was wie Ergebnisse. Wo man dann annehmen kann, dass eigentlich für jede Forschungsfrage das Ergebnis ein anderes ist. Also wenn man, wenn man das dann quasi recycelt, ist das schon eher ein bisschen komisch und solche Sachen halt. Das finde ich eigentlich einen guten Hinweis und auch fair zu sagen, dass man eine Methode wirklich nur auf eine bestimmte Art und Weise beschreiben kann, ohne sich da einen abzubrechen,dass es irgendwie anders mal formuliert ist, Weil wir haben das ja zum Beispiel bei unserer HGP -Methode ja auch ganz oft gehabt, die, dass wir da auch vor der Situation stehen. Ja, wie formuliert man es jetzt so, dass es dass es nicht wieder mal die hundertste Wiederholung dieser Formulierung ist und es geht dann einfach manchmal auch einfach nicht anders.
Eugen
00:16:18
Eugen: Darf ich dir da einfach widersprechen? Also widersprechen ist gar nicht richtig, etwas einwerfen. Ich finde bei solchen Fällen Also ich finde das Ganze. Also was mich gerade interessiert an dem Gespräch sind die moralischen Fragen. Und da finde ich, ist auch noch ein Aspekt, der drin ist das Motiv. Also ich finde, wenn wir schon von Recht und Unrecht reden, ist das Motiv immer sehr wichtig. Auch. Aber um auf das zurückzukommen, gerade bei solchen Sachen oder Definitionsfragen. Jetzt hast du irgendwann eine ordentliche Definition entwickelt. Was, was sollte ich mich da reiten, jetzt das jedes Mal umzuändern, wenn einmal so Definitionen sind. Da muss ja jedes Wort sitzen, da muss der Beistrich sitzen. Das ist, wenn man dann endlich mal was gefunden hat, also gerade bei unserer HGB -Methode oder ich denke auch an den Mythos -Begriff da copy paste ich, weil um Himmelswillen, das wird nicht besser, das wird nur schlechter. Was man halt machen muss ist darauf hinweisen von wo was wo ist das das erste mal in der Form erwähnt worden, damit man jetzt nicht so tut, als dass das. Also da ist das Motiv da. Es soll ja nicht darum gehen, so zu tun, als ob das jetzt aus meinem Genius gekommen ist, sondern es kam halt schon vor fünf, sechs Jahren. Aber jetzt nur, damit man da nicht sich selbst zitiert.
Arno
00:17:27
Arno: Und da finde ich eben auch auch dieses das Verpönte von Selbstzitaten ist da finde ich total unangebracht, weil man ja auch ganz oft. Also ich meine, wir beide machen Sachen, die wurden wahrscheinlich in dieser Form noch so gut wie nie erforscht oder haben wirklich neue Neuigkeitscharakter. Oder wir sind in bestimmten Feldern auch einer von vielleicht einer Handvoll oder einem Dutzend Leuten, die sich weltweit dann mit so einem Thema befassen. Wie soll man da andere Leute zitieren? Also wie soll man sich selbst nicht zitieren? Eben.
Eugen
00:18:04
Eugen: Man muss sich selbst zitieren.
Arno
00:18:06
Arno: Und da finde ich das immer so ein bisschen schwierig, dieser despektierliche Blick darauf, dass man dann in einem Text dann halt mal fünf mal sich selbst zitiert hat, geht halt manchmal nicht anders.
Eugen
00:18:17
Eugen: Ja, da muss man jetzt auch einfach durch. Ich meine, es ist ja am Ende, man muss nicht päpstlicher als der Papst sein und es ist Tatsächlich sollte man sich dann einfach den Text anschauen und man sieht ja dann eh, bei unseren Texten ist es ja nicht so, dass dann 3/4 der zitierten Texte von uns sind, sondern dass wir dann halt schon mal ein schlechtes Gewissen haben, weil wir von uns jeweils fünf Texte zitiert haben. Also es ist, es ist ja, es ist ja kein reiner Zirkelschluss, wo wir uns immer wieder selbst zitieren Ja, ja, klar. Also was ich gesagt habe wegen dem Motiv, darauf wollte ich noch kurz hin, weil die Frage ist ja, warum macht man das? Also warum wiederholen wir Texte? Erstens, weil wir darum gebeten werden. Also wenn wir wirklich angefragt werden für. Klassischer Fall die Sammelbände Einführung, Public History oder so etwas. Und dann brauchen Sie einen Text zu Geschichte und Computerspielen. Ja, das haben wir schon geschrieben, da weisen wir darauf hin. Trotzdem hätte das jemand gerne in seinem Text. Wir schreiben auch neu, aber dann zitieren wir natürlich, was wir da schon geschrieben haben und was aber auch die Kolleginnen geschrieben haben. Das zweite ist halt, wenn vor allem aus anderen Disziplinen, finde ich, Anfragen kommen. Also zu Themen, wo sie gerne etwas zu Computerspielen hätten, wo wir das Thema aber schon abgegrast haben. Aber es macht für sie Sinn, es in diesem Kontext zu stellen. Als Ergänzung, dass es dann noch mal ein Motiv, warum etwas wiederholt wird. Teilweise finde ich auch noch akzeptabel die Reichweite. Also ich habe mir angewöhnt, bei mir, aber auch bei dir, die muss man auch erwähnen. Gedruckte Texte einfach auf dem Blog nochmal online zu stellen, weil es hat nicht jeder Zugriff auf diese Online Journals, die auch immer teurer werden. Oder auch diesen gedruckten Sammelband, den vielleicht mal vier Bibliotheken gekauft haben. Und das geht ja schon darum, dass die die Forschungsergebnisse wirklich frei verfügbar sind. Weswegen ich wirklich nach den- Was ist die rechtliche müsste ich mir nochmal anschauen, aber nach eineinhalb Jahren darf man einfach seine Texte, wenn sie in Periodika erschienen sind, online nochmal zur Verfügung stellen. Aber auch hier ist wichtig, finde ich als allererstes zu erwähnen Wann und wo kam es, ist es zuerst publiziert worden? Ein Ding ist mir noch eingefallen, und zwar das Gegenbeispiel. Also ich hatte auch mal den Fall, ich nenne jetzt keine Namen, aber da war ich Mitherausgeber bei einem Sammelband und habe einen etwas arrivierteren Forscher angefragt, der zuerst bei einer Konferenz, die vor da war, einen sehr guten Vortrag gehalten hat und dann, weil ich auch den hatte ich aber auch angefragt, weil ich wusste, zu diesem Thema hat er schon gearbeitet und hat gesagt Ja, kann er machen, da hat er schon etwas da. Also er hat den Vortrag gehalten und dann kam das Paper für den Sammelband. Da habe ich jetzt auch nicht erwartet, dass da was Neues ist. Aber tatsächlich, der Text, der dann eingelangt ist, war eins zu eins zwei Texte, die ich so schon von ihm gelesen habe und ohne Hinweis darauf, wo das her ist. Es ist dann alles gut ausgegangen. In der Korrespondenz haben wir darüber geredet und es war mir einfach wichtig, dass erwähnt wurde, wo diese zwei Texte zuerst publiziert sind, das natürlich die Rechte bei ihm lagen und dass er dann eine Einleitung und einen Übergang und eine Schlussfolgerung noch gerahmt hat. Und das hat dann auch sehr gut gepasst in einen Sammelband, aber da war wirklich, Also wenn das nicht passiert wäre, hätte ich das sehr problematisch gefunden. Ja.
Arno
00:21:35
Arno: Ja, ich glaube, um das mal kurz zusammenzufassen eigentlich läuft es nur auf Transparenz hinaus, also Transparenz a sich selbst gegenüber also, aber. Und dann eben natürlich gegenüber den Leuten, für die man den Band schreibt und die Leute, die auch vorher schon an dem oder den Text schreibt und den Leuten, die vorher schon an dem Text irgendwie beteiligt waren. Das sind nicht nur Koautoren, die man gegebenenfalls hat, sondern auch die Herausgeber oder die Verlage. Also je nachdem, von wann der Text ist oder wie da noch die Copyright Situation ist, muss man da einfach auf jeden Fall da immer auf Nummer sicher gehen. Und wenn man das dann macht und dann noch im Text darauf hinweist und auch vorher beim Abstract, was man irgendwo einreicht, auch darauf hinweist. Das ist ein Text, den gab es in ähnlicher Form schon mal, ich möchte den überarbeiten. Bla bla bla. Also was man dann halt so schreibt und auch macht, natürlich. Solange das gegeben ist, finde ich das okay. Ich wollte nur mal vor allem auch darüber sprechen, auch weil es ja immer so ein bisschen auch trotzdem was anrüchiges hat.
Eugen
00:22:42
Eugen: Ja, deswegen fand ich es auch gut, dass wir jetzt darüber geredet haben. Ich finde, diese Anrüchigkeit kann man über Bord werfen, sobald man irgendwie klar macht, was sind die? Nicht die guten Manieren, sondern was sind die, die die richtigen Praktiken oder. Es gibt einen besseren Begriff dafür, die Best Practice. Was ist Best Practice? Und es gibt ja auch einen guten Grund dafür für diese Nachvollziehbarkeit, weil das ist ja ein Grundbaustein der Wissenschaftlichkeit, dass du immer nachvollziehen können musst, wo kommt. Wo kommt dieser Inhalt her? Wo kommt dieser Befund her? Also du musst. Es muss für nachfolgende Forscherinnen möglich sein, immer nachzuprüfen. Wo kommen jetzt diese Informationen her? Wo kommt diese Schlussfolgerung her? Bis zu den Quellen herunter? Und das geht halt nur auch, wenn man sich selbst zitiert. Und wenn man nicht sagt Na gut, ich habe schon 20 Jahre über dieses Thema geschrieben, das sollte jetzt jeder wissen. Nein, es muss halt auch nach 20 Jahren noch im Paper zumindest der Hinweis auf das erste Paper sein, wo dann die Quellen noch ausgeführt werden, damit es halt für alle es möglich ist, das zu verifizieren oder falsifizieren.
Arno
00:23:46
Arno: Da fällt mir jetzt gerade noch so ein Graubereich ein. Ich hatte das noch nicht oft, aber es ist schon vorgekommen, dass ich Gedanken hatte, auch aufgeschrieben habe, von denen ich mir sicher bin. Die hatte ich schon mal irgendwo aufgeschrieben, aber ich wusste nicht mehr, wo. Und dann konnte ich auch die Quelle nicht angeben. Und das ist auch so was, wo ich so ein bisschen ins Schwimmen geraten bin. Ich habe dann aber trotzdem, einfach weil es viel zu viel Aufwand gewesen wäre, dann einfach das mal reingeschrieben. Also kann man dann in dem Moment dann auch nicht anders machen. Aber, aber auch das gibt es.
Eugen
00:24:19
Eugen: Das kenne ich auch sehr gut. Also das ist ja, das ist dann teilweise auch wirklich Aufwand, noch mal durchzugehen. Also dankenswerterweise in unserer digitalen Welt gibt es ja die Suchfunktion, die macht es möglich, wenn du Kernbegriffe weißt, das wiederzufinden. Das macht es einfacher. Aber ich habe öfter das Problem, dass ich eigentlich einen Gedanken habe. Und ich weiß auch der ist nicht von mir, sondern den habe ich aus irgendeinem Buch und das dann wiederfinden. Wobei in dem Fall ist das dann nicht einfach so, sondern entweder ich finde halt die Quelle oder es muss raus. Manchmal habe ich auch Angst, dass mir mein Gedächtnis da einfach einen Streich gespielt hat und ich mich einfach falsch an etwas erinnere.
Arno
00:24:59
Arno: Mein Gedächtnis ist dann ein super Übergang, warum auch immer. Zu unserer nächsten Sektion Softwork. Softworks.
Eugen
00:25:10
Eugen: Unser Gedächtnisprotokoll. Ich finde, das ist ein super...
Arno
00:25:15
Arno: Also Softwork. Eugen, du hast schon gesagt, du hast gelesen, gespielt und geschaut wie der Teufel.
Eugen
00:25:21
Eugen: Wie der Teufel nicht aber aber doch. Ich kam zu einigen. Ich überlege, was alles interessant ist. Also dadurch, dass ich jetzt auch noch mehr Zeit als sonst mit den Buben verbracht habe und meiner Frau konnte ich auch mehr mit dem Buben spielen. Und die beiden sind ja soweit, dass sie mittlerweile ihre eigenen Spiele haben oder Spiele, die sie lieben und die sie mir zeigen wollen, nachdem es anfangs immer umgekehrt war. Und deswegen habe ich mit dem Jüngeren, der ein riesiger sind, beide riesige Fenster. Jetzt ist der Jüngere noch mehr reingekippt. Jetzt nach Jahren doch noch mal mit Breath of the Wild angefangen. Ich glaube, diesmal ist es das erste Mal, dass ich wirklich rein kippe. Das ist auch so ein Spiel. Das habe ich drei, vier Mal probiert und ich konnte immer sehr schätzen, wie wunderschön es ist und was alles gut daran ist. Und es war mir immer zu anstrengend, zu weitläufig und ich hatte das Gefühl, das frisst zu viel Zeit. Und ein bisschen habe ich ein schlechtes Gewissen, weil das Breath of the Wild wollte mir mein älterer Sohn zeigen und das habe ich ein paar Mal mit ihm angefangen, aber nie durchgezogen. Jetzt schauen wir mal, wie weit wir kommen mit dem mit dem Jüngeren. Dafür aber verbringe ich auch mit meinem Älteren. Also das ist jetzt nicht so, dass wir dann getrennt sitzen, sondern meistens sitzen wir dann alle zusammen, schauen zu. Aber dem Älteren war es ein Anliegen, Hollow Knight mit mir zu spielen, weil er das sehr liebt. Ein MetroidVania, das furchtbar brutal, also nicht brutal im Sinne von von Brutalität, die dargestellt wird, auch ein bisschen, aber sehr abstrakt, weil lauter kleine Insekten. Es ist brutal schwierig. Also ich, ich, ich. Ich habe es nie gespielt. Ich lehne mich da raus und nenne es jetzt auch ein Soulslike. Also ich finde, das ist wirklich. Ich habe auch die leise Vermutung, dass es dem Rainer Sigl sicher sehr gut gefallen hat. Es ist so gemein. Das ist wirklich. Ich sitze jetzt an den Mantis Mantislords einen Zwischenboss und ich. Ja, es verzeiht keine Fehler, aber es ist auch fair. Also wenn man wirklich es lernt, dann geht es. Aber was, was mich wirklich rasend gemacht hat, wo ich auch wirklich mit dass geschimpft habe auf der Welt spielen ist, dass der Savepoints nicht direkt vor dem Boss ist, sondern dass man da erst wieder an einigen Gegnern vorbei muss Und da darf man sich auch keine Fehler leisten. Oh ja, das ist. Aber ich mache es halt wirklich aus Liebe zu meinem älteren Sohn und für sowas.
Arno
00:27:41
Arno: Bin ich zu alt. Das ist mir zu frustrierend.
Eugen
00:27:43
Eugen: Ja, Alter ist auch ein guter Punkt, weil ich merke, bei den Reflexen meines älteren Sohnes komme ich nicht mit. Also es war auch vor kurzem so, dass er zum ersten Mal wollte ich das gar nicht, aber bei Prince of Persia, dem neuen, auch wieder ein Metroidvania bin ich auch jetzt. Über zwei Monate hänge ich an einem Boss und habe dann keine Lust mehr. Und den hat er jetzt einfach für mich besiegt. Einfach so, obwohl er, obwohl erniedrigend, erniedrigend ist. Ich war auch sehr stolz. Ich meine, er ist halt auch gerade in einer Routine dank Hollow Knight und lernt halt super schnell. Aber ich glaube die Reflexe, da komme ich nicht ran. Also bei mir ist es wirklich. Ich merke es jetzt auch bei Hollow Knight. Ich brauche da dann Tage. Wobei ich. Ich sitze halt auch nicht den ganzen Tag und nehme jeden Tag eine halbe Stunde. Aber ich brauche dann wirklich Tage oder so langsam in meinen Finger Fingern zu haben. Da weiter zu kommen ist dann natürlich auch extrem befriedigend, wenn ich wo weiterkomme. Wieder muss ich sagen, Also da hat man wirklich das Gefühl, man hat es sich erarbeitet.
Arno
00:28:44
Arno: Ja, aber ich bin kein Freund davon, wochenlang so ein Muskelgedächtnis aufzubauen. Also nee, ich brauche da die schnelle Befriedigung. Das ist echt schrecklich. Also es war. Ich weiß gar nicht, ob ich vielleicht schon immer so war, aber solche Reaktionen, also wirklich, wo Reaktionen superwichtig ist. Bei solchen Spielen versage ich ja immer. Ich habe letztens zum Beispiel Hughie Rush gespielt von Wie heißt das Tango? Wie heißen die Tango Games? Tango Soft Irgendwas? Ja, genau. Die zum Beispiel The Evil Within eins und zwei gemacht haben und, ähm. Ja, da, das ist ja so ein Musikding Und ich meine, ich mag ja Musik, aber nur zu meinem eigenen Rhythmus. Und ich habe keinerlei Rhythmusgefühl. Muss man noch dazu sagen.
Eugen
00:29:33
Eugen: Und das glaube ich nicht.
Arno
00:29:35
Arno: Ja, da bin ich absolut sicher. Das gehört auch dazu. Zur Selbsterkenntnis, dass man. Man muss damit umgehen lernen. Jedenfalls bei Hifi Rush habe ich auch total versagt und das sind diese Reaktionssachen, also wo man auch schnell sein muss, wo es wirklich auf den Punkt sein muss und so. Also ich habe Ich liebe Dinge, wo man für die Reaktion so eine Pufferzone hat, weil sonst ja das. Das geht nicht mehr. Meine rheumatischen alten Finger schaffen das nicht mehr.
Eugen
00:30:06
Eugen: Ich war ja nie sehr gut dabei. Es ist immer so eine Übungssache. Aber ich merke zugleich auch Alterserscheinungen. Und das ist ja nicht eine eingebildete Sache, sondern das ist bekannt. Die Wissenschaft hat das geklärt für uns. Ich habe das erste Mal auf das Thema gekommen bin ich, als ich gebeten wurde. Ich habe vom Falterpodcast über Fortnite zu reden, wo ich wieder zuerst gesagt habe Ich kenne mich bei Fortnite nicht aus, aber ich kann es mir mal anschauen. Falls Sie das interessiert. Und da habe ich auch gemerkt, also Fortnite habe ich sehr bald die Finger davon gelassen, weil ich einfach gesehen habe, mit welcher Geschwindigkeit die die anderen Spielerinnen da unterwegs sind. Und seit dem Podcast weiß ich auch, die sind halt alle zwischen neun und 13, da braucht man es gar nicht versuchen. Da geht es gar nicht so um um die Shooter Mechanik, sondern um das Bauen. Das ist ja absurd, in welcher Geschwindigkeit die da Sachen machen können.
Arno
00:30:57
Arno: Aber apropos Ärger mit Games. Hast du das? Bin ich das? Also, ich habe hier. Ich habe hier gerade eine Homepage aufgemacht und da kamen so eine Werbemusik. Wie kriege ich die denn wieder? Ah.
Eugen
00:31:11
Eugen: Also ich höre zum Glück nicht Pop.
Arno
00:31:14
Arno: Pop ups ohne Ende. Ich wollte nämlich nachschauen, von wem das Spiel ist, das ich gespielt habe. Ich wollte nämlich ganz kurz noch erzählen. Apropos Ärger Ich habe Nobody Wants to Die angefangen von Critical Hit Games. Das habe ich gerade mit Popups schnell noch erfahren. Und das habe ich eben angefangen und ist ein ganz, ganz schönes Spiel, ganz tolles Game. Aber ich habe dann das erste Kapitel, ich glaube, es wird kapitelweise durchgespielt und dann kommt da so eine Nachricht. Ich kann erst weiterspielen, wenn das Spiel fertig runtergeladen ist, aber ich habe es doch fertig runtergeladen. Also da konnte ich nicht weiterspielen. Aber dieses erste Kapitel ist wirklich großartig. Das ist so ein Cyberpunk Setting und es hat mich sehr stark an Altered Carbon, also die Unsterblichkeitsmaschine von Richard Morgan, diesen Roman erinnert. Das gab es ja dann auch als Verfilmung bei Netflix bzw als Versehrung. Und ich kann auch nicht viel sagen. Ich glaube, es wird sich vermutlich darum drehen, dass man in dieser Zukunftsvision dann ähm, ja das Bewusstsein von einem Körper auf einen anderen übertragen kann. Es wird vermutlich einen Mord gegeben haben. Den hat es schon gegeben und vermutlich ist der Mord aber. Also ich rate hier. Ich habe keine Ahnung, ob ich Spoiler oder nicht. Vermutlich wird es dann so sein, dass derjenige, der umgebracht wurde, eigentlich gar nicht tot ist, sondern im anderen Körper weiterlebt. Und es wird vermutlich, wie das auch im Cyberpunk eigentlich immer so ist, irgendeine politische Verschwörung geben, bei der dann die arme Bevölkerung, die dann in irgendeiner Form abhängig ist von diesen ganzen Technologien, einfach nur am Leiden ist und die Reichen noch reicher werden oder so.
Eugen
00:33:03
Eugen: Das Thema hatten wir ja hin und wieder.
Arno
00:33:07
Arno: Aber wirklich ein wunderschönes Spiel bisher und es macht auch Spaß. Also es ist extrem atmosphärisch, hat sehr sehr viel von so Pulp und Film Noir Anleihen und auch musikalisch und es sieht. Also ich freue mich drauf, wenn der Download dann mal irgendwann fertig ist.
Eugen
00:33:27
Eugen: Ja, ich schaue es mir auch gerade an. Also ich glaube, dass sie etwas, wo ich auch total reinkippen würde, ist für mich ein guter Übergang zu einem anderen Spiel, das ich vor den Ferien begonnen habe. Auf der Xbox, auch nach Jahren. Das gibt es jetzt schon länger. Also wir haben ja über unsere Reaktionsfähigkeit, Geschwindigkeit geredet und die Genres, die wir mögen. Und ich mag ja sehr und ich bilde mir ein, dass ich es sehr mag, alles, was in Richtung Walking Simulator geht, also prinzipiell Adventure eher Action entlastet eher mit Rätseln. Eher mit viel Narrativ.
Arno
00:33:59
Arno: Games als Hochkultur?
Eugen
00:34:01
Eugen: Hm. Ich weiß nicht, ob ich das als Hochkultur bezeichnen würde. Und ich habe auch ein gutes Beispiel dafür. Also es geriert sich als Hochkultur gerne. Also jetzt gerade spiele ich Close to the Sun, eine Mischung aus Horror und Walking Simulator. Also es ist nicht ganz aktionsentlastet, weil es halt so Verfolgungsjagden gibt und Horror. Und es sieht auf den ersten Augenblick ganz hübsch aus und das Narrativ wirkt auch so Es ist sehr, sehr nah an Bioshock dran, muss man sagen. Was mir jetzt an sich gefällt. Aber mittlerweile ärgere ich mich endlos drüber, weil es halt wirklich irrsinnig viel Glitzerfassade hat und dahinter recht platt ist. Also muss man auch aufpassen bei diesem Narrative Spiele heißt nicht gleich, dass es tiefgründig ist. Also es ist alternative Realität. Ich glaube, ich schätze so Anfang 20. Jahrhunderts, aber mit viel mehr. Also ein bisschen auch steampunkig. Es gibt ein riesiges, einen riesigen Ozeandampfer, der von Nikola Tesla geführt wird, der halt so ich weiß nicht, der Posterboy der Nerds ist der historische, dem alles Mögliche angedichtet wird. Und hier wird ihm angedichtet, dass er super erfolgreich war. Der hat alles Mögliche erfunden, hat nicht zuletzt auch Todesstrahlen, ein bisschen, irgendwie. Fast die ganze Welt kontrolliert mit seiner Technologie und dann...
Arno
00:35:18
Arno: Elon Musk lässt grüßen.
Eugen
00:35:19
Eugen: Ja, ich weiß nicht, ob da das wäre. Das wäre ja schon wieder interessant. Wenn es also so eine echte, dezidierte Kritik. Aber es ist halt so ein bisschen eine austauschbare an was passiert, wenn man Wissenschaftler zu sehr an die Macht lässt und vor allem dann also die Ästhetik nervt, weil die nimmt halt wieder so ein bisschen Art Deco Art Nouveau. Was mir sehr gut gefällt und es ist halt dadurch sehr nah auch an Bioshock dran. Aber es ist halt furchtbar platt. Es tut so, als ob es total klug wäre und viel Wissenschaft und Brimborium. Aber ich konnte mich elend aufregen darüber, dass in diesen riesigen Hallen dann alle möglichen Fotos hängen, die einem zeigen sollen, in welcher Zeit wir sind. Und natürlich hängt dann willkürlich nebeneinander Henry Ford neben Marie Curie, neben Mark Twain. Äh, das ist jetzt also wirklich. Da hat man einfach nur schnell. Äh, ich weiß nicht, Anfang 20. Jahrhundert, Ende 19. Jahrhundert gegoogelt und dann einfach alles an Fotos reingehauen, was man gefunden hat. Ich finde da wenig. Wäre da einiges mehr gewesen am Ende, als es tatsächlich ist. Soweit ich jetzt bin bis zur Hälfte durch eine sehr platte Angelegenheit.
Arno
00:36:30
Arno: Würdest, würdest du sagen, weil ich habe manchmal den Gedanken, dass das Mad Science Topos auserzählt ist?
Eugen
00:36:38
Eugen: Ach, auserzählt? Nein. Also ich glaube, das sind ja zentrale Fragen. Aber dieses Spiel zeigt halt sehr schön, was passiert, wenn man sich nicht vorher selbst auch ein bisschen böse von mir. Ich weiß noch nicht, ich habe es noch nicht registriert, das heißt, ich kann das nicht sagen, aber meine Vermutung wäre, dass hier nicht zu viele Gedanken im Vorfeld daran verschwendet wurden, sondern hat man gesagt Ach, wir wollen ein Horrorgame machen, was gefällt uns? Dann war schnell klar, welcher Spieler sie inspiriert haben. Und dann machen wir etwas mit Mad Science und ich weiß nicht, Mad science finde ich dann gut, wenn wir in Bioshock das wirklich konkret geht um die Frage von Stammzellenforschung, an der man sich ein bisschen abarbeitet, wenn man auch so ein bisschen der Frage nachgeht. Bei KI finde ich ja jetzt durchaus berechtigt, kann man ja sich sehr gut abarbeiten an der Frage. Der Unterschied zwischen Ländern wie den USA und Großbritannien, wo man alles erlaubt, einfach wirklich alles mal zulässt am Anfang. Und die dürfen das rauswerfen, egal was für Auswirkungen das auf Umwelt und Menschenleben hat, weil sie auch wissen, dass es daneben halt politische Entitäten wie die EU gibt. Die werden das schon regulieren. Also wenn man sich mit dieser Frage dann beschäftigt zwischen totaler Freiheit und Regulierung. Und in der EU ist es jetzt auch nicht so, dass die Wissenschaft unterdrückt würde. Ich finde, da kann man auch sehr intelligente Themen für alle möglichen Medien da herausholen. Aber da muss man sich halt wirklich damit beschäftigen im Vorfeld und auch Fragen nachgehen. Ja.
Arno
00:38:08
Arno: Ich habe nur gefragt, weil es schon länger her ist, dass mich, also ich, du weißt ja, ich liebe das Mad Science-Thema ja auch gerade weil es da ja auch so um Systemfragen geht und mir. Es ist schon ziemlich lange her, dass mir wirklich so ein neuer, so ein neuer Blickwinkel auf diese Art Wissenschaft zu erzählen irgendwie gezeigt wurde. Und da würde ich mir manchmal irgendwie so, so, so ein Aha-Moment wünschen. Das hatte ich schon sehr lange nicht mehr.
Eugen
00:38:38
Eugen: Ich kann da noch mal das Control empfehlen von unserer letzten Folge. Da ist. Es kommt es auch vor, aber sehr selbstreflexiv, weil die Wissenschaftler selbst sich fragen Ist das schon Mad Science, was wir hier machen? Und da fand ich das sehr, sehr.
Arno
00:38:56
Arno: Are we the Baddies?
Eugen
00:38:59
Eugen: Ja, so ein bisschen in die Richtung. Also da wurde das sehr viel mehr überlegt als in diesem Ach ja, es ist. Ich finde es ja auch schön zu sehen, dass eben oder auch wichtig für uns zur Erinnerung nicht alles, was wir Indie Game aussieht und auch auf den ersten Blick hübsch ist, muss gleich tiefgehend sein, sondern teilweise sind es halt.
Arno
00:39:18
Arno: If it Walks like a duck...? Also äh, ja, gespielt haben wir also viel und gelesen hast du auch viel, aber wir müssen ja ein bisschen. Müssen ja auch über die vielen, vielen Bücher sprechen, die du dir in den letzten Wochen....
Eugen
00:39:32
Eugen: Nicht über die vielen Bücher reden. Aber über eines wollte ich mit dir reden, weil du es auch gelesen hast. Ja.
Arno
00:39:37
Arno: Ich freue mich drauf.
Eugen
00:39:38
Eugen: Dann würde ich ihr auch nachher weitergehen. Aber das ist von Gabriel. Wie wird der Nachname ausgesprochen? Ich sage Zevin, Tomorrow and Tomorrow and Tomorrow. Das cooler Weise mir von meiner Schwiegermutter empfohlen wurde, weil die hat das gelesen, hat es sehr geliebt und dann gemeint, das könnte was für mich sein, weil Computerspiele Thema sind. Und ich habe es jetzt im Sommer gelesen und war sehr begeistert. Am Anfang habe ich es ein bisschen kritisch gesehen, also würde mich auch interessieren, wie dein Eindruck war. Wie kommen wir jetzt dahin? Ich finde, es ist auch einfach als Buch sehr gut geschrieben, egal ob es jetzt in der. Das Setting hätte ja auch theoretisch in der Filmindustrie sein können oder sonst im Kunstbetrieb oder halt der Grenze zwischen Kunstbetrieb und Design. Aber es ist zugleich nicht willkürlich, dass der Gamedesign dahinter ist, sondern es ist auch ganz zentraler Bestandteil von der Erzählung und von den menschlichen Beziehungen. Die finde ich sehr gut beschrieben werden. Ich mag auch dieses die Struktur, die nicht rein chronologisch ist, sondern immer wieder in der Zeit zurück springt und dadurch eigentlich so eine Art Nachvollziehbarkeit oder Erklärungsmöglichkeiten gibt. Und ich weiß nicht. Ich finde, über den Inhalt muss man gar nicht zu viel reden. Es ist ein bisschen ein, finde ich, eine Metapher überhaupt auf die Videospielindustrie. Und halt die zentrale Frage ist, ob Videospiele als Kunst oder halt als Produkt, die sich verkaufen müssen. Der einzige Punkt, den ich kritisch sehe, ist die Anfangszeit des. Es handelt sich um ein Duo von Entwicklerinnen und die ich glaube schon in den 90er Jahren ein sehr, sehr künstlerisch wertvolles, blöder Ausdruck, aber sehr künstlerisch ambitionierte Spiel produziert haben, das dann erfolgreich wurde. Und da denke ich mir nein. In den 90er Jahren sind künstlerisch ambitionierte Spiele, gab es sicher auch Kunsthochschulen und so als Seitenprojekte. Aber die sind nicht erfolgreich geworden. Das ist das einzige, was ich unrealistisch fand, weil der ganze Rest. Man merkt auch sie hat sich auch, also sie kennt sich sehr gut aus. Sie hat die Bücher gelesen, sie kennt die Entwickler einen. Man erkennt viele Menschen auch wieder, ohne das es eine platte Karikatur wäre, sondern eine gute Mischung. Aber das war das einzige was mich gestört hat. Würde mich interessieren was deine Meinung ist.
Arno
00:41:49
Arno: Bei mir ist es ja schon ein bisschen her, dass ich es gelesen habe, deswegen kann ich jetzt das nicht so ganz fresh wiedergeben wie du, aber es. Also mich hat es total berührt und ich fand eben auch diese eigentlich alle Charaktere unheimlich nahbar. Also man war da sehr nah dran mit all ihren Fehlern und Quirks, die sie so haben. Und ich fand auch, dass ihr gerade gerade besonders mit den Games, dieses Setting, das hat er total gut so ineinander gegriffen. Auch das diese metaphorische Arbeit in Games über das eigene Leben, das fand ich unheimlich, ja faszinierend und auch intellektuell irgendwie, ja stimulierend. Wie das alles konstruiert wurde. Ich muss ein bisschen daran denken. Also, jetzt muss ich ein bisschen Schlenker machen. Mythic Quest hast du wahrscheinlich noch nicht gesehen, oder? Nein, diese Serie bei Apple TV über ein Studio. Die haben eine Folge, ich glaube schon 2020 gehabt. Und da geht es darum, der Raum, in dem dieses Studio, wo die Sitcom eigentlich stattfindet, war vorher schon mal ein Studio. Und zwar ein Studio von so einem kleinen. Also ein kleines Indie Studio auch in den Neunzigern. Deswegen musste ich auch ein bisschen dran denken. Die haben ein Spiel entwickelt namens Ich glaube, dass sie Dark Quiet Death oder so ähnlich und das war so und sollte so ein Indie Game sein und so ganz nihilistisch, künstlerisch blablabla. Und da wird so im Prinzip diese Geschichte erzählt von diesem Studio anhand der Zweierbeziehung von den beiden Entwicklern. Also die waren ein Paar und man kommt da rein und dann entwickelt sich das so. Das Spiel wird erfolgreich, dann wird der Nachfolger angefragt und der die Frau will, dass es genauso künstlerisch wird. Der Mann will, dass es kommerzieller wird und man entwickelt sich auseinander usw und das ist so eine Art des Erzählens, die ich bisher in beiden Fällen eben beim Buch und bei dieser Folge so noch nicht kannte, weil die wirklich so unheimlich nah an den Entwicklerinnen ist und einfach auch dieses einfach auch zeigt. Was wir auch bei der HGP Methode immer wieder aufzeigen, dass die Produktion bei Spielen auch unheimlich kontextabhängig ist und unheimlich davon abhängig ist, was die Leute gerade machen, wie viel Geld gerade im Moment reinkommt, wo sie gerade wohnen usw und so fort, dass da unheimlich viele Punkte sind, die in diese Spiele mit reinspielen. Und das ist auch was, was eben in beiden Fällen sehr, sehr deutlich wird. Also gerade diese eine Folge kann ich auch extrem empfehlen, die eben aus diesem Sitcom ähm ja Feeling extrem rausfällt und wirklich schon ins Dramatische reingeht und auch sehr berührend ist. Also sehr, sehr starke Ähnlichkeiten. Aber ich glaube nicht, dass sie miteinander in irgendeiner Form zu tun haben. Aber doch interessant, dass es überhaupt diese Parallelen des Erzählens dann gibt.
Eugen
00:44:59
Eugen: Das hast du, hast du sehr gut für mich zusammengefasst. Das ist auch das intellektuell stimulierend. Mich hats auch gefreut. Ich war doch vorsichtig, als ich angefangen habe und ungefähr wusste, worum es geht. Auch im direkten Vergleich zu Büchern wie Ready Player One und Ready Player Two. Ready Player One fand ich ja auch. Das war ich weiß nicht wie Fastfood, das habe ich sehr, sehr schnell gelesen, hatte auch große großen Spaß, aber das ist ja Fanservice. Also da. Und wir alle kennen dieses Spiel und wir kennen das. Und in Tomorrow und Tomorrow kommt es kommen auch Zitate vor. Also King's Quest vier wird zum Beispiel öfter erwähnt, was mir sehr gut gefallen hat, weil ich das auch sehr mochte. Aber es ist nicht so zentral und es ist nicht ein Punktpunktpunkt. Ich zeige das, ich zeige, dass ich das und das ist jetzt nur für euch Fanboys und die wenigen Girls da draußen, sondern es ist wirklich für alle zugänglich, die nichts oder keine Ahnung von Computerspielen haben. Ja, und das finde ich ist halt sehr viel intelligenter, weil also Ready Player One, wenn du das, Wenn ich das jemand in meiner Familie gegeben hätte, der nichts mit digitalen Spielen zu tun hat, hätte nichts damit anfangen können.
Arno
00:46:11
Arno: Ist halt nostalgisches Popcornkino in Buchform. Also deswegen. Es wurde ja auch deswegen im Prinzip auch genau deswegen verfilmt, würde ich mal annehmen. Wenn man eben schon rauslesen kann, dass sich sowas gut verkauft, weil weil viele Leute da diese nostalgischen Erinnerungen daran haben. Und hier, das ist eben schon sehr gegroundet, sehr verwurzelt in der Realität, ohne dabei aber auch gleich zum Sozialdrama zu werden, oder? Ja.
Eugen
00:46:42
Eugen: Ja, und es ist einfach gut geschrieben, wie du sagst. Es ist ein gutes Buch, das einfach. Ja, es ist auch nicht. Nicht ohne Grund glaube ich. In die Top 100 Bücher des New York Times, glaube ich, aufgenommen worden. Ja. Ich blicke auf die uhr und würde uns dazu drängen, zum nächsten Kapitelchen zu kommen, wenn es dir recht ist.
Arno
00:47:10
Arno: Genau. Sprechen wir über die. Diesmal musst du säuseln.
Eugen
00:47:14
Eugen: Antragserotik.
Arno
00:47:18
Arno: Gänsehaut.
Eugen
00:47:19
Eugen: So. Also, ich übernehme die Moderation, weil die Die Ideen zu Antragserotik kommen von dir. Und ich würde es dir auch überlassen, womit du anfangen würdest. Du hast zwei Punkte, die mich beide sehr interessieren würde. Frag mich, ob wir alles wirklich zu Ende durchdenken können. Das andere sind die In Game Shops und das zweite ist eben inspiriert von der Mafia Reihe. Soziokultureller Kontext. Was suchst du dir aus?
Arno
00:47:42
Arno: Ich fange mal mit den Game Shops an auch Also die Eugen: Antragserotik ist ja immer so ein bisschen das was wir gerne machen würden und wo wir wahrscheinlich nie zu kommen.
Eugen
00:47:53
Eugen: Nein, sagt das nicht. Sagt das nicht, wir werden zu allem kommen. Aber wir werden so alt werden, dass wir alles, alles zu Ende denken können.
Arno
00:48:00
Arno: Aber die Game Shops sind tatsächlich was, wo die Chance zumindest minimal da ist, dass es dazu wirklich mal noch Forschung von uns auch geben könnte im Rahmen von CH Ludens. Ja, man muss dazu erklären. Ich mache im Moment zusammen mit dem lieben Addrich Mauch eine ganze Reihe von Oral History Interviews mit Leuten, die in der Spielkultur in den 80er und 90er Jahren wirklich gespielt haben und dann von ihren Erfahrungen als Spielende berichten. Und was da auffällig war, ist, wie viele Leute auch, die wirklich aktiv in dieser Zeit waren, dann auch ja so eine Liebe zum Spiel entwickelt haben, dass sie dann angefangen haben, erstmal auch so erstmal überhaupt ihre Sammlungen immer wieder auszutauschen und dann über Zeitungsartikel im in der Fundgrube ja ihre Spiele zu verkaufen und da aber auch so ein bisschen Blut geleckt haben und dann zum Beispiel angefangen angefangen haben Spiele zu importieren aus Japan, aus den USA, da teilweise angerufen und sogar hingereist sind und da ihre Shops so entwickelt haben. Also frühe Geschäfte, die wirklich Spiele verkauft haben. Und da gibt es eine ganze Reihe, auch in der Schweiz und sicher auch in Deutschland und Österreich, die da wirklich schon sehr früh am Start waren. Und das ist einfach ein Thema, das ich total faszinierend finde, wie man eben auch hier eigentlich so ähnlich wie die Bedroom Coders so aus dem aus dem Hinterzimmer heraus angefangen haben, das zu tun, wirklich auf Amateurebene und dann irgendwann den Sprung geschafft haben ins Professionelle rein. Und das finde ich total spannend. Ich weiß dazu überhaupt nichts. Ich weiß auch nicht mal, ob es dazu irgendwo Forschung gibt. Finde ich aber total cool das Thema und wollte ich einfach nur mal in den Raum werfen.
Eugen
00:49:52
Eugen: Finde ich sehr gut. Es gibt also viel gibt es nicht dazu, was ich gelesen habe, kann auch sein, dass es da noch sonst einiges gibt, ist vom Alexis Blanchet und von Guillaume Montagnon, glaube ich. Die haben eine sehr ausführliche Geschichte der digitalen Spiele in Frankreich begonnen. Der erste Band ist rausgekommen, auch sehr hübsch. Und da haben sie sich auch wirklich mit den mit diesen Geschäften auseinandergesetzt, weil die halt. Ganz zentral waren für die Entwicklung. Also es waren ja auch Orte, wo sich die Leute kennengelernt haben, wo der Erstkontakt für viele war. Und ich glaube, das ist etwas, was dringend auch für unseren Raum erforscht gehört. Die zentrale Rolle von diesen. Also anfangs waren es ja auch gar nicht so Games Jobs, sondern einfach PC Geschäfte, wo dann auch nebenbei und teilweise noch in den berühmten Blogs, also diesen Frischhaltebeuteln, die die selbstverlegten Spiele verkauft. Und ich glaube, das erste Ultima gibt es ja, die offizielle Packung, wo wirklich noch der Blog. Und jetzt Anekdote aus der Erinnerung. Ich hatte auch früh Kontakt zu Computern und wollte frühe Spiele haben. Und einer der ersten Orte, wo ich immer welche gesehen habe, war ausgerechnet der Metrogroßhandel, wo ich mit meinem Vater hin und wieder hingefahren bin. Und da gab es die Teilung zwischen Food. Eine Riesenhalle, auch extrem beeindruckend. Also fünf Kilo Gummibärchen und solche Sachen. Und Nonfood, wo alles war. Also ich habe meinen ersten. Meine ersten Fahrräder habe ich von dort. Irgendwie hat man alles gekriegt. Ich weiß nicht, ob das heute auch noch so ist. Und da gab es aber auch neben VHS Kassetten dann zwei Ständer mit Computerspielen. Teilweise sehr, wirklich sehr sehr Homebrew, also mit ASCII, Grafik usw und da gab es alles und es tut mir leid, dass ich da nicht zuschlagen durfte und dass zu Hause jetzt habe. Aber da gab es wirklich diese Beutel mit den selbst fotokopierten Anleitungen und einer Diskette oder Magnetbändern.
Arno
00:51:46
Arno: Das ist auch in der Schweiz so gewesen, dass sich die Leute da getroffen haben und da hat sich auch diese frühe Szene draus entwickelt hat. Also das ist so ein Outcome, den kann ich jetzt schon so völlig ohne es jetzt am direkt am Text festmachen zu können, jetzt in dieser Sekunde was, was in den Interviews immer wieder kommt. Wir haben uns im Geschäft getroffen, Mittwochnachmittags nach Schulschluss, haben da gespielt und haben uns halt kennengelernt. Und dann irgendwann ist man dazu übergegangen, sich auch so privat zu treffen. Und da hat sich dann die frühe Szene draus entwickelt. Auch das finde ich total spannend. Zum Beispiel.
Eugen
00:52:24
Eugen: Ja, absolut. Aber wie du sagst, das ist ja ein Thema, dem wir weiter nachgehen. Ja. Ja.
Arno
00:52:29
Arno: Also ich hoffe auch in Bezug auf die Gameshops, einfach weil mir das auch so vorkommt. Ich bin jetzt nicht so krass belesen wie du, dass mir da...
Eugen
00:52:39
Eugen: Ich habe ein Buch gelesen, EIN Buch.
Arno
00:52:41
Arno: Ein Buch? Also bitte. Und das war auch noch dein eigenes. Aber das, ja, das würde ich auch. Einfach weil es mich ja auch so fasziniert, gerne noch irgendwie vorantreiben. Und ich glaube, wir haben auch mittlerweile genug Material dazu. Ich habe noch ein Interview gelesen von dem, was wir nicht gemacht haben. Von den Gründern von World of Games heißt es, glaube ich, in der Schweiz und bei denen war das auch ähnlich. Die haben angefangen als Amateurentwickler von Spielen und haben. Einfach weil die Strukturen nicht da war, haben sie angefangen Spiele zu verticken und daraus hat sich das Ganze so, ja so entwickelt und mit denen würde ich, glaube ich, auch noch gerne sprechen.
Eugen
00:53:28
Eugen: Ja, dann macht das.
Arno
00:53:30
Arno: Ja auf jeden Fall.
Eugen
00:53:32
Eugen: So, ich glaube, wir werden die 60 Minuten heute sprengen. Aber trotzdem es ist. Ich glaube, wir sind noch knapp drunter, deswegen ist noch Zeit. Auf jeden Fall auf den zweiten Punkt einzugehen.
Arno
00:53:42
Arno: Ja genau, da gab es ja jetzt von Mafia, wie heißt das? The Old Country. Da gab es also da gibt es jetzt gab es jetzt eine Ankündigung vom neuen Teil, wo der.
Eugen
00:53:54
Eugen: Ich habe das auch nur so am Rande mitbekommen und ich sitze ja nicht am Internet, also ich tue es nicht gerade.
Arno
00:53:59
Arno: Also Mafia, die Old Country soll 2025 erscheinen und um 1900 in Sizilien spielen.
Eugen
00:54:09
Eugen: Okay, also wirklich back to the Roots.
Arno
00:54:11
Arno: Und das finde ich halt wirklich mal spannend. Ich finde es auch deswegen. Das hat mich ein bisschen zu dem Gedanken geführt ich mag ja die Mafia Spiele also klar Mafia III, repetitiv usw kann man viel drüber maulen, aber mich hat es atmosphärisch total abgeholt und ich fand auch das Setting mit den 60er Jahren oder Anfang, das doch Ende der 60er mit dem Vietnamheimkehrer als und dazu noch People of Colour und Thema Rassismus usw und so fort. Ich fand das doch überraschend komplex eigentlich von vom Erzählen her. Und das gleiche gilt eigentlich auch für Mafia II. Das erste habe ich nicht gespielt, muss ich sagen. Das ist glaube ich, das ist glaube ich, 2002 oder so, erschienen, oder?
Eugen
00:55:00
Eugen: Ach ja? Augenblick, Augenblick, wir kommen da hin. Mafia-Serie 2002 ist das erste erschienen. Das ist ja noch die 1, 2und. Ah, nur 1 und 2. Die habe ich auch. Deswegen noch ein bisschen am Schirm, weil sie ja in der Tschechischen Republik entwickelt wurden. Und ich glaube, in einem von beiden wurde auch das Wiener Kunsthistorische Museum als Gebäude verwendet. Einfach das Halbwissen, unnötiges Halbwissen.
Arno
00:55:25
Arno: Ja, aber gerade diese Verbindung. Ich finde. Also jetzt kommen wir zur Antragserotik. Ich meine, bisher sind wir nur Fanboys, aber ich fände das mal wirklich, wirklich cool, ein Projekt machen zu dürfen, indem man ausschließlich auf diese Spielereihe konzentriert und ausschließlich. Was wir mit der HGP Methode gemacht haben, nämlich die Produktionsgeschichte wirklich mal im Detail weiß ich nicht. Über vier Jahre analysieren dürfen mit Interviews und allem drum und dran und dazu noch so eine inhaltliche Analyse und dann mal schauen, wie das Ganze ich meine. 2002 und 2025 ist dann eben der vierte Teil. Das ist ja ein unheimlich lange Zeit. Was diese historische Gegebenheit der einzelnen Spiele, also wie das alles zusammenhängt, wie das alles von den Kontexten her Einfluss genommen hat usw, weil wir behaupten das ja immer und können das auch im in den Einzelfragen nachweisen. Aber in so einer, ich nenne es mal ganz großkotzig longue duree Studie.
Eugen
00:56:32
Eugen: Ja, es ist longue duree.
Arno
00:56:34
Arno: Würde man, würde man das vielleicht mal so richtig cool nachweisen können. Das würde ich unheimlich gerne mal machen.
Eugen
00:56:41
Eugen: Ja, und wir haben ja, wenn ich mich richtig erinnere ist ja irgendwann ich glaube nicht beim ersten, aber beim zweiten auch der Daniel Vavra beschäftigt, der ja sehr politisch umtriebig ist. Vorsichtig formuliert.
Arno
00:56:53
Arno: Alles unpolitisch?
Eugen
00:56:54
Eugen: Ja. Genau. Keep your politics out of our games. Das wäre aber auch ein Thema.
Arno
00:57:00
Arno: Ich könnte auch sagen Keep your Burzum-Shirts out of my games. Jedenfalls würde ich gerne machen. Was hältst du davon? Machen wir.
Eugen
00:57:08
Eugen: Bin ich sehr dafür? Ich wollte dich gerade fragen. Mafia treibt dich ja jetzt auch schon seit Jahren um. Und ich weiß, dass es immer wieder. Wenn wir Beispiele suchen, dann greifst du darauf zurück. Aber hast du jemals was dazu geschrieben? Ist schon in.
Arno
00:57:19
Arno: Einen richtigen Text habe ich noch nicht dazu. Es kommt mal als Beispiel vor, ja.
Eugen
00:57:24
Eugen: Ist die Frage, Wer finanziert uns dafür?
Arno
00:57:27
Arno: Ja, das macht bestimmt der SNF. Die hören bestimmt auch gerade zu.
Eugen
00:57:34
Eugen: Die wollen das sehen. Nein, ich meine, es ist ich. Ich glaube, man müsste es noch. Aber das ist nicht weit entfernt. Runterbrechen auf eine wirklich für unsere Gesellschaft relevante Frage. Aber diese. Also für mich ist da schon diese Faszination, die wir immer für die organisierte Kriminalität haben, während es zugleich für viele Länder das großartigste Problem überhaupt ist. Also das ist diese Ambivalenz, dem würde ich auch ein bisschen nachspüren. Ich meine, so ein bisschen Robin Hood Mythos Dasein und dieses Zeig uns den Bösen da oben. Aber zugleich Es ist ja wirklich grauslich, diese Welt der organisierten Kriminalität. Warum finden wir das faszinierend? Und dann haben wir halt da den Part. Natürlich als zentrales Werk, den ich nie gelesen habe. Der eigentlich auch. Es muss ja ein sehr gutes Buch gewesen sein von Mario Puzo. Die Filme habe ich natürlich gesehen, aber jetzt habe ich dich unterbrochen. Du wolltest etwas sagen.
Arno
00:58:26
Arno: Also man könnte das natürlich auch mit GTA machen, Also mit wie heißen Sie? Rockstar? Mhm, finde das aber in dem Fall noch spannender, weil Illusion Softworks, du hast ja gesagt aus der Tschechischen Republik sind und dadurch dieser Transfer von Popkultur noch mal deutlicher wird. Also man kriegt ja irgendwie. Ich habe schon immer das Gefühl, wenn was weiß ich die Japaner über über die USA ein Spiel machen oder eben hier in dem Fall eben osteuropäisches Land oder südosteuropäische oder wie auch immer mitteleuropäisch. Jetzt verrenne ich mich gerade.
Eugen
00:59:03
Eugen: Zentraleuropäisch.
Arno
00:59:04
Arno: Zentraöeuropäisch. Danke. Das Ja. Als Eifler, Mitteleuropäer darf einem so was schon mal ausrutschen, ist das jedenfalls einfach immer wieder spannend zu sehen, wie was da ankommt, was hängen bleibt, wie es auch noch mal kondensiert wird, noch mal fokussiert wird. Und auch das hast du ja mit deinem Mythenbegriff so schön klargemacht, wie solche Erzählungen auch immer weiter. In gewisser Weise entpolitisiert werden und immer mehr ästhetische Fassade vielleicht auch werden.
Eugen
00:59:39
Eugen: Ja, ich glaube, da ging es dann auch hin. Was dann wiederum sehr interessant ist, wenn so klare, doch politische Mythen eigentlich gar nicht mehr gezielt genutzt werden, sondern einfach nur reproduziert werden. Das ist ja den Zombies auch passiert und wahrscheinlich ist das dem Mafioso, den Mafiosi auch passiert. Und was du gesagt hast, ist auch ein guter Punkt, dieser Amerika Mythos, der dann teilweise gar nicht mehr aus den USA kommt, sondern aus Japan kommt, aus Nord. Also ich musste gerade denken an Max Payne, die ersten zwei, die ich sehr geliebt habe in diesem New York Noir. Die kamen ja aus Finnland, glaube ich. Das ist, glaube ich finde, die googeln das dann nachher und wo sich das dann Ganze auch mit nordischer Mythologie dann vermischt. Oder halt Japan mit Silent Hill und Resident Evil oder halt jetzt die Mafia, die aus, aus, aus, aus. Ich weiß nicht, das ist aus Prag. Ich weiß gar nicht, wo das Studio ist, wo ja viele andere Themenfelder liegen. Ich finde das auch immer ein bisschen schade, dass alle halt die USA reproduzieren. Ich glaube halt, der Hintergrund ist ja auch ein bisschen der, der der internationale Markt, weil das geht hier ja viel spannender, wenn man da mal ganz neue Settings sich aussucht, die irgendwie näher liegen, wo man sich eventuell besser auskenne. Ja, genau. Down, oder? Die habe ich geliebt. Das Spiel aus Taiwan, wo ich über Taiwan etwas erfahren habe. Und nicht über eine fiktionale Stadt in den Rocky Mountains.
Arno
01:01:08
Arno: Ja, oder? Ich habe auch jetzt von noch mal, Jenny, liebe Grüße, Die hat mir geschrieben, dass es jetzt ein Spiel geben wird, das ein Point and Click Adventure, das in der Eifel gessetted ist und Ghost Haunting heißt. Das müssen wir noch im Entstehen gibt es, glaube ich noch nicht. Aber ich bin natürlich. Ich meine, du kennst mich, da raste ich ja immer so ein bisschen aus und da freue ich mich wirklich extrem drauf. Ja, aber das sieht man auch. Auch dass das ist was, was ich für einen Vortrag, den ich jetzt im September halte, diese Lokalisierung, die sind auch unheimlich wichtig. Also diese auch gerade diese für die Identitätspolitiken jeweils, also wenn Spiel im Land gesettelt, gesettet ist, in dem du auch aus dem du herkommst, hat das gleich eine ganz andere Wertigkeit, als wenn du jetzt das hundertste USA Spiel spielst, oder? Es ist auch so, dass auch diese großen Blockbuster und deswegen Lokalisierungen ganz oft nur in hegemonialen Sprachen übersetzt werden. Also ich habe jetzt gerade in unserem jetzt bald erscheinenden Vorlaufband dieses schöne Beispiel aus Korea. In Südkorea gibt es voll out oder gab es voll out immer nur in der japanischen Übersetzung. Und da haben dann eben wirklich Spielerinnen in Handarbeit die über Mods die Spiele übersetzt. Und das ist eine ganz, ganz wichtige Arbeit. Einfach für das Nationale, für das sprachliche, für das kulturelle Selbstverständnis. Und das finde ich immer wieder auffällig, wie wichtig das dann auch sein kann.
Eugen
01:02:47
Eugen: Es wundert mich nur, dass es ich denke, dass mit einer Normalisierung von digitalen Spielen als Kulturgut, dass die Bandbreite noch erweitern wird, weil es. Also ich habe ja auch Spaß an diesen ganzen pseudo amerikanisch Spielen. Also wenn Horror Games sind ja fast immer in den USA gesetzt, egal wo sie herkommen, die sind sehr viele sehr sehr gute dabei. Aber ich habe halt eben an Mundaun oder Detention oder auch Darkwood gemerkt oder auch... oh ja, Pentiment. Wobei das kommt ja aus den USA.
Arno
01:03:20
Arno: Ja, das ist wieder der umgekehrte Fall, was ja auch spannend ist.
Eugen
01:03:24
Eugen: Ich will ja auch nicht dahin, dass jeder nur über sein eigenes Land reden darf. Also das wäre ja dann echte Identitätspolitik und das fände ich dann furchtbar, weil dann hat jeder, jeder darf nur über sich selbst reden und äh und niemand anderer darf das. Irgendwie faszinierend. Ich finde gerade auch diese Außenperspektive auf andere Länder spannend. Und das ist, das ist auch das Interessante, wenn wir sehen die USA in Japan aus dem Horrorfilm aus. Wie sehen Sie bei den Finnen aus? Da haben sie eben nordische Götter, oder wie sehen Sie bei den Briten aus, wo sie. Ja, es kann sehr. Das kann sehr, sehr interessant sein. Ich hätte halt gerne auch die Gegenbewegung mehr. Mehr aus Europa, mehr aus Afrika, mehr aus Südamerika, aus Indonesien, aus dem pazifischen Raum. Ich möchte auch neue Welten mehr sehen und nicht mehr immer die gleiche Shoppingmall und das gleiche Spital. Das kennen wir schon gut. Und die, die Einfamilienhäuser in den Suburbs können, da finden wir uns jetzt auch zurecht.
Arno
01:04:19
Arno: Also ich glaube, deswegen funktioniert so was wie fAr Cry auch so gut, weil da dieser also in gewisser Weise, selbst wenn es nah ist, ist es ja eine Form von Exotismus und dass man da Settings hat, die man so vorher noch nicht hatte. Also ich erinnere mich noch gut. Far Cry 2 damals gespielt zu haben und ich war wirklich fasziniert, weil es eben auf dem afrikanischen.
Eugen
01:04:39
Eugen: Das ist in Afrika. Ich wollte gerade fragen, das habe ich auch mal vier Spiele gespielt, das war also das war wirklich sehr cool. Also ich kann jetzt nicht viel zum Spiel sagen, aber als Erfahrung fand ich es einfach auch. Um einiges inspirierender, mal rausgeworfen zu werden und nicht irgendwo in den USA rumzutuckern.
Arno
01:04:56
Arno: Ja. Aber auch da wäre eben ein bisschen mehr Mut. Also weg von wirklich diesen exotisch exotischen Settings für uns als Mitteleuropäer jetzt und sondern wirklich mal auch das Fremde in der Nähe zu suchen. Das fände ich, glaube ich, spannend.
Eugen
01:05:12
Eugen: Da ist ja Pentiment ein gutes Beispiel. Das ist ja bei uns beiden nahe. Dadurch, dass es in Bayern war.
Arno
01:05:18
Arno: Aber da hat es ja dann auch wieder die historische Distanz noch dazu.
Eugen
01:05:24
Eugen: Oh Gott, ich schaue auf die uhr. Es bleibt uns keine Zeit, aber ich muss jetzt trotzdem kurz dran denken an die Begeisterung. Also das viele, viele Fremdschämen. Ich war ein großer Sierra Fan in meiner Jugend, habe alle ihre Spiele gespielt, immer gleich. Auch als sie dann übergegangen sind zu dem Full Motion Videos. Ende 90er Jahren und da gab es Gabriel Knight 2, das in Bayern gespielt hat mit amerikanischen Schauspielern. Oh Gott. Also ich kann allen empfehlen, sich da Videos anzuschauen. Das war. Ja, ich glaube. Ich glaube, für Amerikanerinnen war es sogar durchaus sehr cool und sehr exotisch. Für für Zentral Europäerinnen ist es eine sehr lustige, teilweise schmerzhafte Erfahrung.
Arno
01:06:07
Arno: Weißt du, was ich auch schmerzhaft finde? Wo du es gerade sagst wenn in Filmen Deutsche zum Beispiel vorkommen oder Österreicher, die dann von Amerikanern gesprochen werden? Oh ja, das tut mir immer so weh, weil ich denke mir immer selbst in was weiß ich. Los Angeles oder wo auch immer die Filme herkommen, muss es doch genug deutsche Schauspieler, Arbeitslose, ja.
Eugen
01:06:31
Eugen: Auch genug Arbeitslose, deutschsprachige Schauspielerinnen.
Arno
01:06:34
Arno: Das ist mir immer ein Rätsel, warum man da immer irgendeinen Honk nimmt, der um die Ecke gelaufen kommt, damit der dann mit gebrochenem Deutsch irgendwas stammeln kann.
Eugen
01:06:43
Eugen: Das, was mich Jetzt wehren wir uns aber das finde ich dann doch noch auf einen anderen Punkt, den ich da faszinierend finde, dass das Thema gab es ja schon während des Zweiten Weltkrieges, als in den USA Filme über Deutschland gemacht wurden.
Arno
01:06:57
Arno: Ach ja.
Eugen
01:06:58
Eugen: Und was dazu geführt hat, dass vor allem jüdische EmigrantInnen dann Nazis gespielt haben. Aber das muss ich sagen, die haben das extrem überzeugend gemacht. Warum das nachher nicht mehr so leicht möglich war? Ich meine, in den Topproduktionen denke ich da gerade an Christoph Waltz in Inglourious Basterds, da ist es ja normal. Aber du hast recht, es gibt so Serien, ist es sehr gefährlich, wenn dann diese German vorkommt. Das kann dann unangenehm werden.
Arno
01:07:27
Arno: Ja, sehr. Und das ist ja nicht jetzt. Also mir fällt es halt auf, weil es deutsch ist, weil so wird es ja in den anderen Sprachen auch sein. Ja, das.
Eugen
01:07:35
Eugen: Denke ich mir auch immer. Das muss dann für für Koreanerinnen genauso brutal sein, wenn sie dann einfach irgendjemand nehmen, der das dann versucht nachzusprechen. So, aber jetzt bin ich sehr dafür, dass wir das Ganze den Sack zumachen.
Arno
01:07:49
Arno: Ja, Wenn du nicht mehr mit mir hier weiter sprechen willst, dann machen wir jetzt Schluss.
Eugen
01:07:53
Eugen: Ich würde dich würde noch eine Stunde mit dir reden. Aber wer hört sich das dann noch an?
Arno
01:07:57
Arno: Ach, da gibt es immer irgendwelche Freaks da draußen. Freaks ist ja auch so eine Selbstbezeichnung aus den Achtzigern, wie ich jetzt gelernt habe.
Eugen
01:08:06
Eugen: Unsere wundervolle Zeit mit Computerfachzeitschriften aus den 80er. Liebe Freaks. Hey, Freaks. Genau.
Arno
01:08:13
Arno: Genau. Mit Wink an Tocotronic. Gut, dann machen wir eigentlich.
Eugen
01:08:17
Eugen: Auch ein Thema. Dann mal, wir müssen eh noch Themen finden für die nächsten Male.
Arno
01:08:22
Arno: Ja, apropos Themen für die nächsten Male Wir sind natürlich auch immer froh, wenn ihr da draußen Themen vorschlagt, Können die natürlich auch mal machen. Wir freuen uns drauf. Ansonsten, wenn euch irgendwas jetzt besonders interessiert habt, könnt ihr nachfragen. Wir versuchen aber alles, was wir irgendwie erwähnt haben, zumindest Die wichtigsten Sachen in den Shownotes irgendwie zu erwähnen und er bleibt uns an dieser Stelle nur zu sagen Habt eine gute Zeit bis zum nächsten Mal in ungefähr einem Monat.
Eugen
01:08:55
Eugen: Genau das hat mir sehr, sehr regelmäßig. Dank dir, Arno. Und an dieser Stelle möchte ich mich mal ausführlich bei Dir bedanken für deine ganze Professionalität, also für das Editing und dass du die Shownotes bisher gemacht hast. Was ich jetzt übernehmen werde? Vielen Dank. Seine große Freude.
Arno
01:09:12
Arno: Ja, Ach was, da nicht für. Am meisten Spaß, muss ich sagen, macht mir immer das Cover.
Eugen
01:09:19
Eugen: Ja, das ist aber auch. Stimmt. Das habe ich jetzt vergessen zu erwähnen. Die sind auch.
Arno
01:09:23
Arno: Ein subtiler Hinweis. Wenn schon, denn schon. Es sei dir erlaubt, werden dann für alles, dann.
Eugen
01:09:29
Eugen: Ordentlich.
Arno
01:09:30
Arno: Und dann mit fishing for compliments. Das sind mir die Liebsten. Also jedenfalls.
Eugen
01:09:36
Eugen: Vielen Dank. Arno ist auch heute wieder eine große Freude und kann ich nur noch nächsten Mal.
Arno
01:09:41
Arno: Ja, und natürlich vielen Dank an unsere Zuhörer innen, die uns in Massen hören, wie ich festgestellt habe. Also machts gut an dieser Seite. An dieser Stelle Tschüß. Der Eugen muss auch noch Tschüss sagen.
Eugen
01:09:59
Eugen: Ich habe doch vorhin schon.
Arno
01:10:01
Arno: Hast du. Okay.
Eugen
01:10:04
Eugen: Ansonsten schneit es rein. Ciao.
Arno
01:10:08
Arno: Bisschen freundlicher. Das hört sich, glaube ich, nur im Ton. Hört sich unfreundlich an! Okay, da muss.
Eugen
01:10:13
Eugen: Ich jetzt wieder auf. Ich habe. Ich habe meine Aufnahme abgebrochen.
Arno
01:10:16
Arno: Egal. Bis zum.
Eugen
01:10:18
Eugen: Nächsten Mal. Auf Wiederhören. Wir hören einander.