Kritische Controller

Arno Görgen; Eugen Pfister

Catan, KI und Konferenzen

Ein Tag in Bern

10.10.2025 63 min

Zusammenfassung & Show Notes

Ein Tag im September. Diesmal rekapitulieren Arno und Eugen einen gemeinsamen Tag im Leben der zwei Spieleforscher in Bern. Wenn die beiden einander endlich wieder im wahren Leben für 24 Stunden sehen, dann wird nicht nur ein Workshop zu digitalen Spielen gehalten, in einer Abendveranstaltung über KI und Populärkultur diskutiert, nein, es wird auch gleich eine Konferenz abgehalten. Im ersten Teil - “Hardworks” - geht es diesmal um die Konferenz “Historicizing G.A.M.E.S. 2025 – Gaming, Artifacts, Memory, Experience and Society”, die im Rahmen des gemeinsamen CH Ludens-Forschungsprojekts von Arno, Guillaume Guenat, Addrich Mauch und Yannick Rochat organisiert wurde. In der internationalen Konferenz stand diesmal die Geschichte der Spieler*innen und ihrer Erfahrungen im Mittelpunkt. Arno und Eugen besprechen gemeinsam unter anderem die Keynote von Vincent Berry, der seine Langzeitstudie zum Spielverhalten der Französ*innen der Nachkriegszeit vorgestellt hat. Im zweiten Teil, den “Softworks”, verlassen die beiden Jungpodcaster schließlich kurz die digitale Welt um über einen experimentellen Workshop an der HKB zu sprechen, als sie gemeinsam mit Kolleg*innen der HKB die Gestaltung und Rhetorik des Brettspielklassikers “Catan” (vormals “Die Siedler von Catan”) analysiert haben. In der “Antragserotik” schließlich betreten die beiden gewohnte Gefilde und erzählen von ihrer Frühschicht im Politforum Bern, wo sie bei Wein und Bier im Käfigturm mit ihrem Publikum über die Darstellung von KI in digitalen Spielen diskutieren und die Frage aufstellen, was unsere Gesellschaft aus diesem populärkulturellen Diskurs lernen kann. 


Transkript

Intro>Intro: (Musik)</v
00:00:25
Arno>Arno: Hallo, Eugen.</v
00:00:36
Eugen>Eugen: Schön, dich wiederzusehen.</v
00:00:38
Arno>Arno: Ja, Und wir sehen uns ja sogar wirklich mal!</v
00:00:40
Arno
00:00:42
Letztes Mal hatten wir, glaube ich, die Kameras aus.</v>
Eugen
00:00:45
Eugen: Ja, das ist halt immer. Es ist einfach super spannend.</v> Was wird Eugen W-Lan heute zulassen und was nicht?</v>
Eugen>Im Augenblick sieht es ganz gut aus.</v
00:00:51
Eugen>Es war das letzte Mal allerdings verschärft.</v
00:00:53
Eugen
00:00:55
Da hatte ich zwei Buben zu Hause, die ein Leben ohne Internet zwar vorstellbar finden,</v> aber nicht wünschenswert. Also ich glaube, da habe ich nur den Wurmfortsatz des der Spannbreite des Internets übrig gehabt und</v>
Eugen>mit dir reden zu können.</v
00:01:10
Arno>Arno: Ja und? Leben wir nicht alle im Appendix?</v
00:01:11
Eugen
00:01:18
Eugen: Aaaah... Wo wollte ich jetzt ansetzen? Augenblick. Das wird rausgeschnitten. Das wird rausgeschnitten. Das muss</v>
Eugen>professioneller werden.</v
00:01:22
Arno>Arno: Nein, lass mal! Was machen wir denn heute?</v
00:01:23
Eugen
00:01:25
Eugen: Genau das, was ist? Wir haben jetzt schon unsere zeremonielle Begrüßung.</v>
Eugen>Ich finde, das kriegen wir besser hin.</v
00:01:29
Eugen
00:01:31
Und jetzt die Vorstellung. Unser Podcast ist weiterhin aufgeteilt in drei Teile,</v> tripartite, und zwar in harte Arbeit am Anfang, dann die weiche Arbeit in der Mitte als Übergang zur Antragserotik am</v>
Eugen>Ende. Das ist der aufregende Teil.</v
00:01:47
Eugen
00:01:49
Das werden wir auch heute beibehalten. In der harten Arbeit reden wir über eine Konferenz,</v> die im Rahmen des CH Ludens-Projekts entstanden ist, mit der ich aber nur am Rande zu tun hatte,</v> weil die hast du organisiert. Gemeinsam mit dem Andrich Mauch, Guillaume Geunkt und Yannick Rochat.</v> Die ist hat stattgefunden vor ich sag jetzt mal drei Wochen, Du wirst mich nachher korrigieren.</v> Vielleicht waren es auch vier Wochen. Vier Wochen ist vielleicht wahrscheinlicher, in Bern. Also,</v> darüber werden wir reden in der weichen Arbeit.</v> Und das Lustige ist, das hätte ich vielleicht am Anfang sagen sollen. Was wir heute machen, ist eigentlich einen Tag rekapitulieren,</v> weil wir haben uns in Bern getroffen, wir haben einander in Bern getroffen und wenn wir schon mal beide oder eigentlich alle im</v> Team in Bern sind, dann stopfen wir die Tage absurd voll.</v> Das heisst, es hat angefangen. Ein Nachmittag war ein Workshop an der HKB,</v>
Eugen>wo wir ein Brettspiel analysiert haben.</v
00:02:45
Eugen
00:02:48
Dann kam ein Auftritt im Politforum und am Abend war da noch die Eröffnung der Konferenz,</v> also Konferenz haben wir der harten Arbeit in der weichen Arbeit kommt jetzt das Brettspiel, wo wir vielleicht auch über</v> Brettspiele allgemeiner reden. Und dann in der Antragserotik würde ich dir jetzt das Wort übergeben.</v>
Arno
00:03:07
Arno: Da waren. Da waren wir. Jetzt bin ich verwirrt.</v>
Arno>Da waren.</v
00:03:11
Eugen
00:03:12
Eugen: Auch rausgeschnitten. Das wird rausgeschnitten.</v>
Arno>Arno: Nein, nein, nein. Nichts. Nichts.</v
00:03:14
Arno>Keine. Keine Zensur. Keine Cancel Culture.</v
00:03:16
Eugen>Eugen: (lacht) keine Cancel Culture.</v
00:03:20
Arno>Arno: Gut. Man darf ja heute gar nichts mehr sagen.</v
00:03:21
Arno
00:03:23
Genau. Und da waren wir im Politforum und haben über KI und Popkultur gesprochen.</v>
Arno>Das war sehr schön.</v
00:03:32
Eugen>Eugen: Genau.</v
00:03:33
Arno
00:03:34
Arno: Man muss ein bisschen sagen, das ist also, wie wir es heute machen, ist ja nicht die chronologische Reihenfolge,</v> sondern so, wie wir es inhaltlich entsprechend unseres Podcasts Sinn macht.</v> Man hätte natürlich auch erzählen können, wie wir, in Tagebuchform "Liebes Tagebuch.</v> Wir sind aufgestanden und haben dann das und das gemacht" usw.</v>
Eugen>Eugen: Aber.</v
00:03:54
Arno
00:03:54
Arno: Wir haben uns dann dagegen entschieden, weil wir sind ja Hardcore Geisteswissenschaftler.</v>
Eugen>Eugen: Wir lieben Strukturen.</v
00:04:01
Arno
00:04:03
Arno: Wir lien Strukturen, Themen, Tropen und was es sonst so alles gibt.</v>
Eugen>Eugen: Ja, genau das ist die andere Seite.</v
00:04:08
Eugen
00:04:10
Ich finde, es passt ja alles ganz gut rein. Also wir haben natürlich jetzt einfach brutal das zerlegt und dann reingequetscht in die</v> Formen, wie diese wundervolle Fernsehwerbung von Lee aus den 90er Jahren war ein kleines Kind zu Bauklötzchen rein,</v> hämmert in die Falschen. Egal, ich, ich ich drifte ab.</v>
Eugen>Sehr schöne Werbung. Ich mag sie sehr.</v
00:04:25
Arno>Arno: Wovon ist das? Die Werbung.</v
00:04:27
Eugen
00:04:29
Eugen: Das ist eine Lee-Hosen, also Jeanswerbung.</v> Und man hat ein kleines Kind. Und das ist dieses klassische Kleinkindspielzeug.</v> Ach, die hatten ja nichts. Wir hatten ja nichts. Ich hatte das auch so an, also ein Kubus mit einer Schablone und da</v> kann man eine runde Form reingeben, eine eckige, eine dreieckige.</v> Und dann hast du aber 3D Formen, die musst du reinpassen und lernst so wundervoll räumliches Denken und bist nachher</v> viel klüger und bereit im Kapitalismus deine Arbeit zu übernehmen.</v> Das Kind da hat alle alle Formen in die in die runde Form rein.</v> Und dann nimmt er sich halt auch noch einen Holzhammer und macht so lange weiter, bis du alles durchpasst.</v>
Arno
00:05:07
Arno: Ich glaube, ich hatte auch mal eine Jeans, aber die waren ja eigentlich für uns schon fast zu teuer.</v>
Eugen
00:05:13
Eugen: Ich erinnere mich nur noch wenig daran, aber die waren genauso teuer wie die Levi's, oder? Also eher.</v>
Arno>Arno: Ja, zu teuer.</v
00:05:18
Eugen
00:05:19
Eugen: Ja, da fällt mir noch eine Werbung ein, nein, ein Internet-Meme.</v> Ich lasse es jetzt weg. Das kommt nachher. Große Überraschung Am Ende halten sie durch.</v>
Arno
00:05:28
Arno: Bei Levi's-Werbung muss ich an diese Szene in diesem Ottofilm denken,</v> wo er sich da ist, das im Film, wo er sich da in die Badewanne legt und dann die Hose so eng wird.</v>
Eugen>Eugen: Ja, das kommt mir furchtbar bekannt vor.</v
00:05:38
Arno>Arno: Ja, aber wir schweifen ab.</v
00:05:43
Eugen>Eugen: Schon bevor wir angefangen haben.</v
00:05:45
Eugen>Harte Arbeit, harte Arbeit.</v
00:05:47
Eugen>Harte Arbeit. Ich springe zurück.</v
00:06:02
Eugen
00:06:04
Harte Arbeit. Wie hieß die Konferenz, Arno</v>
Arno>Arno: Die Konferenz hieß Historicizing Games 2025.</v
00:06:06
Arno
00:06:12
Gaming Artifacts Memory Experience and Society.</v> Also Games. Das schöne Akronym Gaming Artifacts Memory Experience and Society.</v> Das haben wir uns ganz toll ausgedacht. Und wir waren auch zu dem Zeitpunkt ein bisschen stolz. Hinterher dachten wir Okay, so ein</v>
Arno>bisschen, vielleicht ein bisschen too much.</v
00:06:28
Arno
00:06:31
Aber eigentlich, finde ich, hat es doch den trifft es doch ganz gut,</v> den Kern dessen, über was bei dieser Tagung gesprochen wurde.</v>
Eugen
00:06:40
Eugen: Wenn wir uns jetzt den Kern doch noch mal in anderen Worten.</v>
Arno
00:06:43
Arno: Die Idee war eigentlich mal also eine vor allem, also schwerpunktmäßig eine historische Konferenz zu machen,</v> die so ein bisschen digitale Spiele aus der Spielerinnen Sicht ja so ein bisschen aufarbeitet.</v>
Arno>Also was gibt es an Spielkulturen?</v
00:07:01
Arno
00:07:04
Was machen die Kontexte, in denen gespielt wird, mit den Spielen und den Spielerinnen und</v> Spielern? Diese ganzen Fragen also erstmal einfach den Fokus weg direkt vom Spiel zu nehmen,</v> sondern wirklich mal auf die Umgebungen zu schauen.</v> Und wie sind da auch die Wechselwirkungen zwischen beiden, aber auch zwischen der weiteren Gesellschaft?</v>
Eugen
00:07:26
Eugen: Das hast du sehr schön gesagt. Ich überspitze das jetzt noch mal ein bisschen,</v> weil du hast das sehr, sehr richtig gesagt. Aber was, was halt diese Konferenz wirklich sehr</v> aufregend gemacht hat, weil ich weiß nicht wie vielen Jahren Games da sind wir jetzt 25,</v> sage ich mal so um 2000 hat es angefangen, offiziell, ich glaube mit dem Magazin auch oder 1991.</v> Ist ja auch egal, aber sagen wir in einem Vierteljahrhundert, was schon gar nicht so vorkam.</v> Ist die Spielerinnenseite also auch, vor allem auch in der Geschichte als wir?</v> Wir sind halt auch nicht so gewohnt. Wir analysieren die Spiele selbst, wir analysieren die Covers,</v> die Werbungen, die Handbücher, die Spielmechanik, wenn wir ein bisschen fortschrittlicher sind. Ästhetik aber der</v> Spielerfahrung, also das Performative, auch wenn wir immer wieder dazu aufrufen,</v> dass man es machen soll, kam bis jetzt, finde ich, schon noch zu kurz.</v> Wie würdest du das einschätzen? Habe ich da einfach übertrieben, oder.</v>
Arno
00:08:15
Arno: Nee, nee, ich sehe das eigentlich genauso. Das kam auch genau aus diesem Impuls heraus zustande.</v> Also man muss dazu sagen, sowohl gegen Ghana wie auch Aldrich und ich,</v> wir arbeiten ja jeweils an und also ich und ich zusammen und Guillaume in seinem Dissertationsprojekt an der Frage</v> eben historische Spielerinnenforschung sozusagen.</v> Und was eben genau die Frage was machen die Kontexte war wie haben wir gespielt,</v> wie sind wir zu den Informationen gekommen, wie damals zu spielen.</v> Wie wurden informell außerhalb der wirtschaftlichen Strukturen, die die Publisher usw angeht,</v> Spiele getauscht? Wie wurde sich darüber ausgetauscht?</v> Und so weiter und so fort. Diese ganzen Fragen oder auch in gewisser Weise auch anschlussfähig an Spieljournalismus und</v> andere Themen, die haben wir in unseren Teilprojekten eben immer wieder aufgegriffen,</v> stellen wir eben auch immer wieder fest Ja, es gibt dazu Forschungen,</v> aber die ist so verteilt, dass man eigentlich mal eine Tagung machen müsste,</v> auch allein schon aus diesem, aus der Idee heraus, die Leute auch einfach mal zusammenzubringen und darüber zu</v>
Arno>sprechen.</v
00:09:32
Eugen
00:09:33
Eugen: Dazu möchte ich noch anmerken, dass Du da die sicherlich einer der höchsten Expertisen in unserem Team hast in Chludenz,</v> weil du ja auch schon seit. Ich weiß zwar nicht wann, aber so seit zwei Jahren mit euch gemeinsam an einem Teilprojekt,</v> nämlich zu Gamescapes arbeitest, wo ihr euch genau das anschaut.</v>
Eugen>Also finde ich, ist es auch ein sehr schöner.</v
00:09:50
Eugen
00:09:52
Sagt man mittelstrecken Erfolg des Projektes gewesen.</v>
Arno
00:09:58
Arno: Ja, also Swiss Gamescapes Plus so der volle Name, bevor wir in Schwierigkeiten kommen.</v>
Eugen>Eugen: Du bist böse.</v
00:10:05
Arno
00:10:08
Arno: Das das ist tatsächlich auch für mich persönlich ein wunderschönes Projekt,</v> weil ja wie du. Also Ideenhistoriker ich eher mit so einem kulturellen Schwergewicht,</v> während du ja eher in Richtung Politisches gehst.</v> Wir arbeiten sehr viel mit Diskursanalyse und diesen ganzen Textanalysen und diesem Kram.</v> Und ich habe durch meine Arbeit an diesem Game Magazin, also das ja mittlerweile eingestellt wurde,</v> aber auch Interviews lieben gelernt und hatte dann große Lust, was ja sowieso auch bei CH Ludens sehr groß ist</v> Mal in diesem Bereich oral History einzutauchen und da einfach auch meine Expertisen auszuweiten.</v> Und genau das machen wir. Wir haben auch ja Jahrgänge von 1955 bis,</v>
Arno>ich glaube 1980-85 oder so Leute interviewt.</v
00:10:59
Arno
00:11:03
Ich glaube, wir haben mittlerweile, ich weiß gar nicht genau, 30,</v> 40 Interviews oder so geführt. Ich habe, ich glaube.</v>
Eugen>Eugen: In Richtung 50, ehrlich gesagt.</v
00:11:11
Arno
00:11:14
Arno: Ja, ich habe ich habe ein bisschen den Überblick verloren.</v> Ich hätte mich wusste jetzt nicht, dass ich genau darüber sprechen würde.</v>
Eugen>Eugen: Dafür haben wir eine gute Ordnerstruktur,</v
00:11:20
Arno
00:11:21
Arno: Aber ich ich kann da ketzt spontan aufzumachen.</v>
Eugen
00:11:26
Eugen: Nein, ich. Ich kann es auch nur sagen, weil ich es vor kurzem geöffnet habe, weil ich weder Interviews geführt habe.</v>
Arno
00:11:30
Arno: Ja, und dieses Interview führen, das ist einfach Wahnsinn.</v> Also wahnsinnig bereichernd. Sowohl wissenschaftlich, finde ich, weil es unglaublich viele Dinge gab,</v> die man selber auch gar nicht so auf dem Schirm hat und die dann plötzlich,</v>
Arno>wenn man so.</v
00:11:43
Eugen
00:11:44
Eugen: Uns vielleicht ein, zwei Beispiele, damit man sich immer gleich etwas Konkretes vorstellen kann.</v>
Arno
00:11:48
Arno: Also was ich wahnsinnig spannend finde, ist zum Beispiel Piratenkultur digitaler Spiele damals.</v> Also klar, man weiß, okay, früher wurden die Disketten auf dem Schulhof ausgetauscht und so aber festgehalten und</v> darüber lesen kann man eigentlich nirgends bisher.</v> Und wir haben jetzt doch einige Gespräche gehabt, wo das auch so ein bisschen ausgeführt hat,</v> wo dann, wo es dann heißt ja, mein Bruder, der hatte, dann weiß ich nicht,</v> drei Computer da stehen und hat dann Tag und Nacht die Dinger kopiert und dafür halt einen Franken oder zwei für die Diskette genommen</v> oder eben ganz andere Strukturen oder was ich auch sehr schön fand,</v> diese Copy-Partys, bei denen es dann in die Supermärkte ging und dann in den Supermärkten an den ausgestellten Rechnern dann die Spiele</v>
Arno>kopiert wurden und solche Geschichten.</v
00:12:36
Eugen>Eugen: Also das war cool.</v
00:12:37
Arno
00:12:40
Arno: Das verschwindet. Man verschwindet einfach auch aus dem Gedächtnis,</v>
Arno>wenn man es nicht jetzt festhält.</v
00:12:43
Arno>Und genau dafür ist das Projekt da.</v
00:12:45
Eugen
00:12:47
Eugen: Das finde ich sehr, sehr, sehr. Jetzt hätte ich fast lustig gesagt Lustig ist ein bisschen so ein unpassendes</v> Adjektiv. Unpassend auch nicht. Aber diese, diese kleinen Details.</v> Etwas, was ich auch in dem Stay Forever Podcast mal gehört habe und was ich in einigen Interviews jetzt gehört habe. Also</v> wie du gesagt hast, in Supermärkten oder halt auch Einkaufshäusern, also in den Zentren,</v> wo es Computer gab, die waren super interessant, weil das waren meistens Geräte.</v> Egal jetzt ob ein C64, Amiga, Atari ST oder irgendwas.</v> Die die exotisch sind, glaube ich, wurden da nicht so ausgestellt. Also an denen konnte man spielen, die konnte</v> man bedienen und die hatten zwei Diskettenlaufwerke meistens, das ist das ist der Luxus,</v> der so viel wert war, die zwei Diskettenlaufwerke, weil dann kannst du eine Diskette direkt</v> übertragen. In einer Zeit, wo es auch nicht selbstverständlich war,</v> dass Festplatten gab, war das die perfekte Möglichkeit, Spiele mal zu verbreiten.</v>
Arno>Arno: Ja, und dann? Und die andere Geschichte?</v
00:13:39
Arno
00:13:41
Du wolltest ja zwei Beispiele. Ja, ist auch, dass wir im Prinzip vor allem über diese Interviews und dieses Projekt dann zum</v> Beispiel auch an die Fanzines gekommen sind. Also es gibt ja sehr,</v> sehr wenige Fanzines, von denen wir wissen und überhaupt Journalismus zu Games in der Schweiz und.</v> Wir hatten einen Hinweis vorher schon durch Zufall und obskure Internetquellen gefunden und über diesen einen Hinweis haben</v> sich. Dann hat sich dann eine ganze Reihe von Interviews ergeben, in denen genau über solche Sachen dann auch gesprochen werden</v> konnte. Über eben das einzige Schweizer Printmagazin, das es bisher gegeben hat die Pong,</v> die nach, ich glaube 2002 ist erschienen und andere Geschichten.</v> Also wofür das wahnsinnig wertvoll ist, dass man solche Gespräche dann auch führt.</v>
Eugen
00:14:33
Eugen: Also demnächst wird man mehr darüber nachlesen können.</v> Es finden sich jetzt kurze, kurze Werbeeinschaltung auf unserem Blog.</v> Also wir haben jeweils so viel, wir haben so viele Blogs oder ich habe so viele Blogs.</v> Also auf dem CH Ludens-Blog, der kommt dann in den Links vor.</v> Finden sich dann einzelne Einträge zu Gamescape und Arno schreibt sehr,</v> sehr aktiv, gerade an den ersten Vignetten bzw Kurzbeiträgen für den Sammelband,</v> den wir herausgeben werden mit unserem Projekt.</v> Und zwar ich habe den Überblick verloren, mindestens in drei Teams,</v>
Eugen>die gerade aktiv Texte schreiben.</v
00:15:05
Arno>Arno: Ja.</v
00:15:08
Eugen>Eugen: Ja.</v
00:15:08
Arno
00:15:09
Arno: Ja, ja, ich meine, wir müssen ja, das Projekt geht weiter und es geht nicht ewig und wir wollen nicht wie bei Horror game</v> politics noch fünf Jahre später an der Monografie schreiben.</v>
Eugen
00:15:19
Eugen: Auch bei Horrorgamepolitics. Aber ja, das ist eine gute Lektion.</v> So gute, gute Einführung in das Thema, warum es wichtig ist, diese Konferenz zu haben.</v>
Eugen>Jetzt haben wir gar nicht mehr so viel Zeit.</v
00:15:27
Eugen
00:15:29
Ich Ich kann, ich kann kurz ein bisschen was erzählen.</v> Also ich war nur ganz am Anfang dabei und ich war sehr begeistert von der der der Keynote zur Eröffnung.</v> Das war Vincent Berry, ein Professor von einer Pariser Uni.</v> Es ist eine zweistellige also. Die Pariser Unis sind durchnummeriert von eins Sommernovelle über vier Sorbonne bis ich weiß</v> nicht usw rauf und dann geht es in den in den Banlieues auch noch weiter.</v> Bis 12 13 14 müsste ich wieder nachschauen, aber sehr cool fand ich schon,</v> dass sie dort ein Zentrum für Spiele haben, auch für analoge Spiele.</v> Ich glaube, die im Augenblick größte analoge Spielesammlung in Frankreich.</v> Ich möchte unbedingt hinfahren und er hat eine sehr coole Vorlesung gehalten.</v> Jetzt versuche ich, ob ich es gut noch hinkriege, wo eigentlich eine Metastudie gemacht hat.</v> Von Umfragen zum Spieleverhalten der Franzosen seit dem Zweiten Weltkrieg.</v> Im Großen und Ganzen also, oder?</v> Genau. Also am Anfang fing es mit Freizeit an Wann?</v>
Eugen>Wo haben Franzosen Französinnen gespielt?</v
00:16:28
Eugen
00:16:31
Was haben sie gespielt? Wann kamen digitale Spiele dazu?</v> Wie viel Platz, wie viel Zeit haben sie eingenommen.</v> Hier sind die Entwicklungen extrem spannend, weil nachher das noch ein bisschen aufgefächert,</v> auch natürlich nach Geschlecht, aber auch nach sozialer Klasse oder Einkommensschicht,</v> wo man dann schon gesehen hat, dass also eine wichtige oder spannende Erkenntnis für mich war,</v> dass am Anfang Kartenspiele vor allem eher ein Zeichen von Arbeiterschicht waren,</v> weil das da auch in Richtung Glücksspiel ging, während heute analoge Spiele und Kartenspiele,</v> also die gleichen Kartenspiele werden. Heute eher hat er erzählt von Studentinnen gespielt als eine sehr bewusste Akt.</v> Und Brettspiele sind ja auch eigentlich ein Upper Class-Phänomen.</v> Also das sind nur so zwei Punkte, die ich rausgenommen habe. Es war noch sehr viel mehr drinnen in seinem Vortrag.</v>
Eugen>Möchtest du da direkt was dazu ergänzen?</v
00:17:20
Arno
00:17:24
Arno: Also grundsätzlich fand ich gerade bei dem Vortrag auch so bezeichnend,</v> dass es auch diesen diesen Gap gibt zwischen deutsch und Französischsprachigen Game Studies den,</v> wofür die Tagung auch toll war, einfach mal überhaupt zu sehen.</v> Was machen die denn da drüben? Das kriegt man sonst nämlich gar nicht mit.</v> Und dafür fand ich das grundsätzlich mal wirklich toll und es hat mich auch so ein bisschen dann gepusht,</v> dass man unbedingt mal solche länderübergreifenden Sachen verstärken sollte.</v>
Eugen
00:17:58
Eugen: Es also spannend war, was er gemacht hat, weil erstmal so diese longue duree,</v> das ist sehr, sehr französisch. Ich ich habe ja auch in Frankreich studiert,</v> ich kenne das alles. Das ist schon sehr tief drinnen dort in Academia.</v> Ich habe es auch gern und auch dieses Statistiken auswerten, das kommt auch diese aus der École des</v> Annalen um Braudel usw einfach auf Wikipedia googlen und.</v> Aber was man. Also an sich kann man mit Statistik einfach nur Sachen zeigen und das kann auch extrem belanglos sein.</v> Aber er geht da schon einen Schritt weiter und macht versucht eben Erkenntnisse herauszuziehen und das war halt die.</v> Die Wertigkeit des Spielens hat sich verändert und ich fand dann auch im Gespräch sehr spannend nachher mit ihm,</v> weil ich, ich erinnere mich, das hat mich auch fasziniert.</v> Deswegen habe ich eine Frage gestellt, weil gerade diese Frage von Upper class,</v> Lower Class hat mich fasziniert, weil es gab ja Zeiten in der Geschichte,</v> wo Spielen, wo Spielen schon das Privileg einer Oberschicht war.</v> Also ich denke an die Barockzeit, die viel verspielter war als nachfolgende Zeiten oder halt auch das Versailles von von</v> Louis Quatorze bis Louis es. In der bürgerlichen Gesellschaft ist es dann zurückgegangen in einer Form gegangen,</v> dann mit der Industrialisierung. Also ich kriege es jetzt nicht hin, die große Geschichte des Spielens, aber da</v> sieht man so es ist Spielen ist nicht immer gleich Und auch dieser abwertende Blick,</v> den es im 20. Jahrhundert lang hatte, weswegen wir ja auch immer lange in unseren Einleitungen erklären mussten,</v> warum wir uns jetzt überhaupt mit Spielen beschäftigen dürfen. Der ist halt ein zeitliches Phänomen,</v> Aber mehr, fürchte ich, kann ich dazu noch nicht sagen, außer, dass es mich sehr interessiert.</v>
Arno
00:19:36
Arno: Ja, aber genau das betrifft ja auch diesen Punkt der Moralität.</v> Ich glaube, der Tobias Unterhuber hat dazu auch relativ viel schon gemacht.</v>
Arno>Oder kann das sein?</v
00:19:43
Eugen
00:19:44
Eugen: Würde Sinn machen, weil der Tobias auch sehr interessiert ist an Arbeit und Spiel.</v> Da ist ja die Freizeit ist sozusagen das das Yang zum Ying.</v> Gut, aber bevor wir uns jetzt zu lange bei Vincent Berry bleiben, der ist ja auch als Keynote Sprecher</v> upperclass der Konferenz. Aber wir wollen die Leute da jetzt auch sehr stark betonen.</v>
Arno>Arno: Ja, ja.</v
00:20:04
Eugen>Eugen: Ich habe gesagt, es tut mir leid.</v
00:20:05
Eugen>Wir wollen jetzt nicht nur die.</v
00:20:08
Arno
00:20:09
Arno: Also sprechen wir jetzt erstmal über David Betzing, wo wir von Lower Class....</v>
Eugen
00:20:13
Eugen: Aber ich wollte nur kurz sagen, es wird sich nicht ausgehen, dass wir alle durchgehen. Was ist dir lieber?</v>
Eugen>Wollen wir punktuell?</v
00:20:19
Arno
00:20:20
Arno: Punktuell vielleicht. Genau das hätte ich jetzt vorgeschlagen.</v> Also wir hatten dann ein Panel History of Player Practices in National Contexts und da fand ich ja also besonders schön.</v> Es waren zwei Beiträge, einer von David Betzing zu Lanpartys, das andere von Ayşe Bayrakci Gulyuz.</v>
Arno>Hoffentlich sag ich das richtig.</v
00:20:37
Eugen
00:20:43
Eugen: Ich habe sie extra gefragt, wie man es ausspricht. Ich glaube, dass es kommt in die Richtung.</v>
Arno
00:20:48
Arno: Falls ich es falsch ausgesprochen habe. Es tut mir leid und ich fand beide toll.</v> Also gerade Davids Beitrag war super, weil es war so ein Deep Dive in die Organisation einer großen</v> Lanparty von 1999 mit 1600 Gamern eine der größten Lanpartys zu diesem</v>
Arno>Zeitpunkt.</v
00:21:11
Eugen>Eugen: Eine der verrufensten.</v
00:21:12
Arno
00:21:14
Arno: Verrufensten und mit wirklich sehr, sehr vielen Problemen behaftet und ich fand das wirklich eine tolle.</v> Wiederum vor allem glaube ich Oral History Studie, die er da durchgeführt,</v> also sowohl Interviews, aber eben auch in die Archive getaucht, sozusagen.</v>
Arno>Und das war einfach schön zu sehen.</v
00:21:32
Arno
00:21:35
Was man so mit klassischer historischer Arbeit machen kann.</v>
Arno>Hat sehr viel Spaß gemacht und auch...</v
00:21:39
Eugen
00:21:42
Eugen: Hat auch gut vorgetragen, muss ich sagen. Also es war eine Freude zuzuschauen und zuzusehen.</v>
Arno
00:21:44
Arno: Sehr gut vorgetragen. Also diese Lanpartys finde ich auch deswegen interessant,</v> weil sie so ein bisschen auch so was wir ja auch machen, nur ein bisschen früher an dieser Schwelle von analoger Welt zur</v>
Arno>digitalen Gesellschaft sozusagen stehen.</v
00:22:00
Arno
00:22:02
Und da aber auch diese Spannungen, die dadurch aufstehen in diesem Event,</v> dann kulminieren und herausbrechen und das war einfach super spannend zu sehen,</v>
Arno>Ja.</v
00:22:13
Eugen
00:22:14
Eugen: Was ich da gleich einwerfen kann, ist nicht Nehmt einen Punkt von vorhin auf der deutsch französischen Freundschaft.</v> Wenn wir jetzt auf Sprachen also von der Sprache ausgehen und alle Länder von Belgien,</v>
Eugen>der Schweiz, Österreich mit einbeziehen.</v
00:22:26
Eugen
00:22:29
Ist, dass man auch da etwas gemerkt hat, weil es ging auch sehr viel um die Zensur in Deutschland,</v> also die Praktik der BPJs, später BPjM.</v> Also Spiele werden ja in Deutschland zensuriert.</v> Das ist völlig selbstverständlich für Akademikerinnen, die sich im deutschsprachigen Raum damit befassen und für</v> vor allem für deutsche Kollegen ist es ganz selbstverständlich. Und was dann da war, war diese dieser Moment total verwirrt hat,</v> weil unsere französischen oder französischsprachigen Kolleginnen dann erstmal gefragt haben Warte mal,</v> was ist das? Da werden Spiele zensuriert, Was passiert da?</v> Das ist möglich. Und dann kam von deutscher Seite wiederum das, was außerhalb von Deutschland wird nicht zensuriert.</v> Beide Seiten gingen so ein bisschen davon aus, dass sie alles wissen und da gemerkt haben ähm,</v>
Eugen>hallo, Das ist, äh, da ist eine Leerstelle.</v
00:23:17
Arno>Arno: Ja, stimmt total.</v
00:23:21
Eugen
00:23:23
Eugen: Wir wussten das natürlich alles, aber es war.</v> Es war schon ein guter Moment. Finde ich gut, Arno.</v>
Eugen>Ich. Ich übergebe dir wieder das Wort.</v
00:23:30
Eugen>Hol uns noch ein Schlaglicht heraus.</v
00:23:32
Arno
00:23:35
Arno: Panel zwei war ja über History of Player's SubCulture and Community Communities.</v> Da habe ich mich total gefreut, den Markus Spörer wiederzusehen.</v> Der war nämlich, ich glaube 13 Jahre vorher bei einer Tagung, die ich noch hier.</v> Also hier in Ulm gearbeitet habe, Gast gewesen.</v> Und ich hatte das total vergessen, dass der.</v> Dass wir uns schon kannten. Und der hat einen Vortrag gehalten, den ich auch unglaublich spannend fand,</v> weil es einfach auch so ein bisschen in meine Richtung von meiner Forschung geht zu Disability and Videogame History,</v> nämlich zu Controllern und wie die sich sozusagen historisch entwickelt haben und hat da einen Rückblick gegeben bis in</v> die. Ja, was waren die ersten? Ich glaube Mitte, Ende der 70er.</v>
Arno>Kann das sein?</v
00:24:27
Eugen
00:24:28
Eugen: Er hat auf jeden Fall mit den ersten. Das fand ich so spannend, weil ich dachte ja,</v> also ich habe mal von dem Xbox Controller und so gehört und Playstation,</v> aber da wurden ja eigens zusammengeschweißte Controller führen.</v>
Eugen>Also Atari VCS war es auf jeden Fall schon.</v
00:24:40
Eugen
00:24:42
Ich glaube, es hat immer ein bisschen eine größere Plattform gebraucht, damit Sinn gemacht hat.</v>
Arno
00:24:47
Arno: Also er hatte das vor allem an einer Person aufgehangen, deren Namen ich jetzt vergessen habe.</v> Das war ein Ingenieur von einem amerikanischen Flugzeughersteller gewesen,</v> der von einer Person, die, glaube ich.</v> Mir fehlen jetzt. Mir fehlen jetzt die Fachbegriffe, die quasi nur den Kopf bewegen konnte und dadurch eben nichts machen konnte.</v> Und deren Eltern hatten den angefragt, ob er nicht einen Controller machen könnte,</v>
Arno>der sozusagen über den Mund funktioniert.</v
00:25:15
Arno
00:25:17
Und dann hat dieser Ingenieur angefangen, sich mit dieser Thematik überhaupt auseinanderzusetzen,</v> hat dann irgendwann auch eine Firma gegründet, die es auch heute noch gibt und macht da sowohl oder hat.</v> Ich glaube, der ist mittlerweile verstorben, hat sowohl Prototypen aber auch in Serie gefertigt und das fand ich dann total</v> spannend. Einfach zu sehen, wie sich das auch über diesen Austausch mit dieser Community gerade im Bereich Disability</v>
Arno>dann entwickelt hat.</v
00:25:47
Eugen
00:25:48
Eugen: Ich fand das auch sehr spannend, genau das, was du gesagt hast.</v> Also mir ist noch so in Erinnerung geblieben der Ausdruck ich glaube lick and puff als Steuermechanismen.</v> Also wenn man wirklich sehr eingeschränkte Möglichkeiten haben, ist halt schon das Stecken und auch das also Puff pusten Blasen</v> eine Möglichkeit, eine andere der der das Inputs und das war ich.</v> Den Namen habe ich leider auch vergessen. Es ist so wie du gesagt hast, es ist die Atari hat sich auch glaube ich</v> einfach gemacht. Die haben dann einfach immer auf ihn verwiesen, wenn sie angefragt wurden von Spielerinnen.</v>
Arno
00:26:25
Arno: Und ein großes Problem dabei, das nur noch als letztes ist.</v> Ja, auch Controller entwickeln sich auch so weiter.</v> Wir haben ja jetzt nicht mehr nur einen Knüppel und einen Knopf, sondern so ein Controller hat dann gerne mal</v> 30 Knöpfe und so und er hat dann auch auf die Schwierigkeit verwiesen,</v> dass man im Prinzip für jede Funktion dann mittlerweile sich eine sehr distinkte Bewegung oder irgendwas anderes überlegen</v> muss, die so eindeutig ist, dass die Steuerung dann auch trotzdem funktioniert.</v>
Arno>Das fand ich auch interessant.</v
00:26:56
Eugen
00:26:59
Eugen: Das bringt mich aber zu einer Frage Werden wir in Zukunft irgendeine Möglichkeit haben,</v> diese Beiträge teilweise nachzulesen, nachzusehen, irgendwie zusammengefasst?</v>
Eugen>Also die Frage ist, was habt ihr geplant und.</v
00:27:09
Arno>Arno: Bisher noch nichts.</v
00:27:13
Eugen>Eugen: Gefragt.</v
00:27:14
Arno
00:27:15
Arno: Also wir haben jetzt noch nicht drüber gesprochen.</v> Wir haben glaube ich demnächst irgendwann noch so ein Debriefing Meeting und da wird sicher auch noch mal angesprochen werden.</v> Aber im Moment ist es zumindest noch nicht gedacht.</v>
Eugen
00:27:27
Eugen: Ja, finde ich manchmal eigentlich auch ganz gut, wenn nicht immer gleich alles dann verschriftlicht wird, weil es ja doch auch</v> viel extra Aufwand und manchmal auch schon, wenn etwas einfach ein bisschen so ephemer ist.</v> Man muss halt dabei gewesen sein. Deswegen sollten auch einfach mehr Leute auf Konferenzen gehen.</v>
Arno>Arno: Ja, ja, absolut.</v
00:27:40
Eugen>Eugen: Also Softworks. Wir waren. Wir waren in Bern.</v
00:27:54
Eugen
00:27:58
Wir sind an die HKB gefahren, an der Felerstraße.</v> Ein sehr schönes Gebäude, finde ich noch immer und haben dort einen neuen Seminarraum entdeckt.</v> Jetzt sind wir auch schon mal fast sechs Jahre dort.</v>
Eugen>Ich kannte den noch nicht.</v
00:28:09
Arno>Arno: Ja.</v
00:28:11
Eugen
00:28:11
Eugen: Ich weiß auch nicht. Super versteckt, aber ich war erstaunt, dass da doch noch ein neuer ist. Und als ich</v> dort ein wenig zu spät ankam, sah ich vor Ort.</v> Dich, Arno. Die Aurelia, den Arne und den Simon.</v>
Arno>Arno: Ja.</v
00:28:26
Eugen
00:28:27
Eugen: An einen Tisch. Und ich habe etwas mitgebracht. Und zwar ein Brettspiel.</v> Die Siedler von Catan. Beziehungsweise jetzt heißt es nur noch Catan.</v> Das Spiel. Und das alleine finde ich interessant als Feststellung.</v>
Arno>Arno: Ich muss vielleicht was zu dem Format sagen.</v
00:28:40
Arno
00:28:42
Also es gibt eine. Ähm, ja. Wie nennt sich das eigentlich?</v>
Arno>Eine Forschergruppe.</v
00:28:47
Eugen
00:28:50
Eugen: Es hat einen Namen. Es ist. Also, wir haben.</v> Es ist, äh. Wir sind Teil des Instituts for Design Research.</v> Wobei ich mir nicht sicher bin, ob es Of oder For ist.</v> Ich muss immer. Danke. Ich muss jedes Mal googlen, wenn ich irgendwo reinschreibe. Und da gibt es diese Subgruppe.</v>
Eugen>Design und Rhetorik. Das. Das sind wir.</v
00:29:04
Eugen>Das ist, glaube ich.</v
00:29:07
Arno
00:29:08
Arno: Der Fachbegriff für diese Subgruppe will mir gerade nicht einfallen.</v> Ja, das ist so eine lose Gruppe, kann man sagen, aus Mitarbeiterinnen aus diesem Institute of Design Research,</v> die alle sich eben grob mit Inhaltsanalyse von Design letztlich befassen.</v> Kann man, kann man das gerade brechend zusammenfassen.</v>
Eugen
00:29:36
Eugen: Es ist ja doch da ist schon der Fokus auf der Analyse des Designs.</v> Früher in den größeren Gruppen war auch mehr angewandtes Design. Das spielt da weniger Rolle.</v>
Eugen>Da ist es wirklich die Analyse von Rhetorik.</v
00:29:44
Arno>Arno: Und das sind eben meistens Mitarbeiterinnen.</v
00:29:48
Arno
00:29:51
Aber es kommen ab und zu auch zum Beispiel Studentinnen aus, die eben an der HKB dann sind und sich mit ähnlichen Themen befassen.</v> Die kommen dann ab und zu auch dazu. Aber hier waren wir tatsächlich nur zu fünft.</v> Es gab dann noch ein paar krankheitsbedingte Absagen, wie das dann eben so ist.</v> Und das war aber glaube ich ganz gut, weil wir hatten eben nur ein Brettspiel dabei Catan,</v> die Siedler von Catan, Die Siedler.</v> Warum heißt es nicht die Siedler? Ist da wahrscheinlich eine Lizenzfrage,</v>
Arno>oder?</v
00:30:23
Eugen
00:30:24
Eugen: Und Catan ist die Marke, die funktioniert?</v> Ich glaube, die Siedler Lizenz hätten sich ja auch ein Problem gewesen.</v>
Eugen>Gehört Ubisoft aber.</v
00:30:30
Arno
00:30:32
Arno: Haben wir ausgepackt und gespielt, kann man sagen.</v> Und dann während des Spielens schon immer versucht, so überanalytische Aspekte nachzudenken,</v> wie das Spiel funktioniert. Wir haben uns teilweise ein bisschen treiben lassen und sind dann auch ganz intensiv im Spiel</v> versunken. Teilweise. Das war aber grundsätzlich von, ja vom Input und von den Impulsen,</v> die ich da rausgenommen habe, wirklich interessant und hat großen Spaß gemacht.</v>
Eugen
00:30:59
Eugen: Es war ja wirklich ein Prototyp. Also die meiste Zeit über, wenn wir einander treffen vor Ort und etwas analysieren,</v> sind es die klassischen Berner Auslegeordnung.</v> Das heisst, dass man vor allem einen Riesenhaufen an visueller Quellen auslegt und dann versucht,</v> wirklich auch haptisch. Also sie anfassen, verteilen, dann neu zu ordnen.</v> So wie auf einem Arm. Ja. Gott. Wie heißt das?</v>
Arno>Arno: Tisch. Danke.</v
00:31:23
Eugen>Eugen: Ich meinte eine App. Ein Programm.</v
00:31:26
Eugen
00:31:29
Aber es ist natürlich auch gut. Und wir wollten mal schauen, weil.</v> Grundsätzlich halt die Rhetorik und das Design genauso im Brettspielen auch ist,</v> wie man das angehen kann. Und das ist das erste Mal jetzt wirklich der Versuch,</v> dass wir sozusagen, ähm, teilnehmende Beobachtung, also auch uns selbst ein bisschen</v>
Eugen>analysieren, während wir spielen.</v
00:31:47
Eugen
00:31:50
Und dass wir halt so ein bisschen geleitet durch uns beide, schon geschaut haben,</v> dass wir auch hin und wieder auf die Spielmechanik achten, dass wir aber auch auf die Ästhetik achten,</v> auf die Erzählung ist jetzt tatsächlich in Catan kein Riesending.</v> Wobei, das kam auch vor mit der Frage Wie ist das jetzt eigentlich mit dem,</v> mit der, mit den Kolonien, die da ja doch evoziert werden, und den Räubern?</v>
Eugen>Und das Lustige ist, ich weiß nicht mehr wo.</v
00:32:11
Eugen
00:32:14
Also vor kurzem war ich wieder im Internet und da war genau eine Beobachtung oder Frage,</v> die wir auch hatten. Wenn die Siedler von Catan eine Kolonisierung erzählen sollen oder eine Besiedlung einer neuen Insel.</v> Wer sind die Räuber? Sind das dann auch die Siedler?</v>
Eugen>Dann habe ich.</v
00:32:30
Arno>Arno: Auch.</v
00:32:31
Eugen
00:32:31
Eugen: Die Eingeborenen. Es ist. Es ist einfach unklar.</v> Und ich glaube, da ist auch das von einem Mann geschrieben wurde.</v> Vom großartigen Klaus Teuber. Kann es auch durchaus sein, dass es einfach nicht so durchdacht war.</v> Also dass man da einfach jetzt auch nicht mit der Überinterpretation skeule zuschlagen sollte.</v> Aber es ist eine sehr spannende Frage, weil es soll ja eine Metapher auf Kolonisierung sein.</v>
Eugen>Was machen dann die Räuber da?</v
00:32:54
Arno>Arno: Ja, ja, genau.</v
00:32:56
Eugen
00:32:57
Eugen: Und die Räuber beschäftigen natürlich die Menschen, weil sie erhitzen die Gemüter,</v>
Eugen>weil die sind ja der Konfliktmechanismus.</v
00:33:01
Eugen
00:33:04
Also es gibt ja keine direkte Auseinandersetzungen mit den anderen Spielerinnen,</v> außer über die Räuber. Und der Simon hat sich aufgeregt.</v>
Arno>Arno: Er hat sich aufgeregt.</v
00:33:13
Eugen>Eugen: Es war eine große Freude.</v
00:33:15
Arno
00:33:17
Arno: Was mir hängen geblieben ist, sind vor allem zwei Sachen.</v> Also aus so einer akademischen oder analytischen Sicht.</v> Das eine war auch wirklich vor allem die Ästhetik, über die man gesprochen hat.</v> Mit Ästhetik meine ich nicht nur das Graphische, sondern auch, wie die Dinge auch geformt waren usw.</v> Wir haben auch vor allem über Balancing finde ich, relativ viel gesprochen.</v> Das fand ich ganz interessant im Spiel, diese Bewegungen, die auch die Unterhaltung dann genommen hat.</v> Und gerade beim Balancing, eben weil es zwischenzeitlich zum Beispiel beim Simon echt nicht gut aussah.</v>
Arno>Dass das aber dann gerade daran.</v
00:33:58
Eugen
00:34:01
Eugen: Hat sich einfach nur viel, viel lautstarker beschwert als ich.</v>
Eugen>Am Ende habe ich ja am meisten abgeloost.</v
00:34:05
Arno>Arno: Zu Recht.</v
00:34:08
Eugen>Eugen: Ja, das muss man auch sagen.</v
00:34:09
Arno
00:34:11
Arno: Du hast am meisten Spielerfahrung mit Catan, aber am schlechtesten gespielt.</v> Das fand ich faszinierend. Also ich hatte ja Glück, in einem Team mit Arno Scheuermann zu sein,</v> der ja ein strategischer Mastermind zu sein scheint, was ich auch interessant fand.</v> Narrativ, das hatte ich da auch angemerkt, ist, wie sich auch zwar dasselbe Spiel selbst vielleicht nicht so die Erzählung hat,</v> aber so übergeordnet der Spielverlauf zu einer eigenen Erzählung wird.</v> Also was wir ja immer schreiben, aber letztlich eher sehr am Hintergrund,</v> ist es bei vielleicht bei Tisch, bei Tabletopspielen, analogen Spielen viel präsenter,</v>
Arno>nämlich dieses Ja, wie war der Abend denn?</v
00:34:50
Arno
00:34:52
Ach, der Simon hat abgeloost, aber eigentlich war es der Eugen und daraus ergeben sich ganz eigene Narrative,</v> finde ich. Und das fand ich dann doch sehr interessant.</v>
Eugen
00:35:01
Eugen: Ja, es kam auch so ein bisschen vor dieses, dass man sich dann doch gerade bei so basalen Spielen wobei die Siedler von Catania</v> noch eine Grunderzählung haben. Bei wirklich abstrakten Spielen wird es dann schwerer.</v> Aber eigentlich, also eine Spielrunde oder auch die Performance wird zu einer Erzählung.</v> Das ist wirklich also im Kleinen, weil man sich dann doch immer wieder ein bisschen die Siedlungen vorstellt und halt</v>
Eugen>die Getreidefelder und die Minen.</v
00:35:28
Eugen
00:35:30
Das kann ganz, ganz reduziert sein, aber kann auch von Person zu Person ausgefeilter sein.</v> Und dann halt auch diese, diese große Erzählung, die man draus macht.</v> Das war ja, das war sehr interessant, aber es war ein erster Versuch.</v> Also ich bin dafür, dass wir das jetzt einfach fortsetzen und vielleicht am Ende sogar eine Form von tatsächlich Methode</v> entwickeln können, wie man das ein bisschen vergleichbar macht mit anderen Spielespielungen.</v>
Arno
00:35:58
Arno: Ein Punkt, den ich noch nachwerfen wollte und was ich auch interessant fände für die Zukunft Es wurde auch darüber gesprochen,</v> dass es ja, ich glaube mittlerweile drei verschiedene Versionen von Catan gibt.</v> Guter Punkt. Also natürlich die Originalversionen.</v> Dann irgendwann eine, die zwischendurch herausgegeben wurde und jetzt die aktuelle.</v>
Eugen
00:36:19
Eugen: Wir müssen unterscheiden. Also es gab von der Hauptfassung mittlerweile neue Editionen und die haben sich sowohl vor allem ästhetisch,</v>
Eugen>aber auch inhaltlich leicht verändert.</v
00:36:28
Eugen
00:36:32
Das ist aber gar nicht so leicht, das herauszufinden. Also da muss man ein bisschen länger suchen.</v>
Arno
00:36:36
Arno: Aber gerade diese Unterschiede, die finde ich schon einfach spannend,</v> überhaupt mal festzustellen und dann zu schauen Ja, was, was berührt das denn?</v>
Arno>Was für uns interessant sein könnte.</v
00:36:44
Eugen
00:36:47
Eugen: Weil du Editionen gesagt hast, Dann gibt es natürlich noch die ganzen anderen, die die Sternedition, die Seefahrer</v> Edition, die NürnbergEdition oder irgendeine deutsche Stadt hat eine eigene Edition und die Add ons und wie sehr man Add ons braucht.</v> Genau, was ich noch erzählen kann dazu ist also ich.</v> Ich habe ja keine Zeit, deswegen komme ich leider nicht dazu.</v> Aber mich interessieren seit zwei Jahren analoge Spiele auch ganz besonders,</v> weil es halt wieder ein bemerkbares kulturelles Phänomen ist.</v> Ich fand auch sehr spannend, dass es natürlich ein auch nach sozialen Schichten unterschiedliches Phänomen ist.</v> Also gerade diese Renaissance der Brettspiele und vor allem der der deutschen Brettspielkultur,</v> aber auch der amerikanischen Brettspielkultur der letzten Jahre.</v> Ich habe da einen guten Freund, den Steven, ein Amerikaner, mit dem wir mittlerweile fast zweiwöchentlich</v> ein Brettspiel spielen. Ich habe ihn irgendwann aufgezwungen, dass wir uns doch alle Spiele des Jahres</v> durcharbeiten. Wir sind gerade bei 26 von, ich glaube 48 insgesamt.</v> Da gibt es auch so viel sich anzuschauen, es ist so lustig.</v> Also schon alleine dieses Jetzt gehen wir chronologisch durch. Am Anfang war es ein bisschen wilder, wie sich halt so zeit oder</v> zeitaktuelle Traditionen sowohl in der Mechanik als auch in den Themen durchsetzen.</v> Ganz simple Sachen wie Am Anfang waren LKWs einfach öfter Thema.</v> Also am Anfang war wirklich Speditionen oder überhaupt Lastenverkehr ein größeres Thema in den Spielen des Jahres und den Brettspielen.</v> Auch sonst also waren es viele noch so Reisespiele und Logistikspiele,</v> während es schon ab der Jahrtausendwende ist Naturschutz im weitesten Sinne ein viel dominantes Thema geworden.</v> Also Beziehungsweise die Umwelt. Während jetzt also Autos ein absolutes No Go sind Ich fand es sogar sehr überraschend,</v> dass jetzt das Spiel des Jahres zu einem Linienflugzeug zu Sky Team ähm,</v> ja, also da geht es noch glaube ich sehr, sehr viel zu analysieren und zu sagen es ist.</v>
Eugen>Man lernt auch viel über die.</v
00:38:35
Arno>Arno: Nächsten 35 Texte.</v
00:38:37
Eugen>Eugen: Ja, da. Hin und wieder schreibe ich.</v
00:38:39
Eugen
00:38:41
Da versuche ich kurze Autolotografien zu Brettspielen zu machen. Habe ich jetzt aber auch schon länger nicht. Und was ich ganz</v> spannend fand, ich hätte ja gleich die Idee gehabt. Aber ich habe ich geredet.</v> Der kennt sich halt gut mit der französischen Spieleproduktion aus. Die haben auch einen Preis, das Astor.</v> Und ich habe mal den Vergleich gemacht. Viele Spiele schaffen es auf beide Listen,</v> aber an sich dürfte es schon eine arge Konkurrenz geben zwischen Frankreich und Deutschland, also zumindest auf dem</v> europäischen Kontinent. Auch das wäre etwas, was ich furchtbar gerne näher anschauen würde.</v>
Arno
00:39:08
Arno: Hatte der nicht auch gesagt, dass dieser französische Preis sich gegenüber dem Deutschen nie wirklich durchsetzen</v>
Arno>konnte? Oder habe ich das falsch verstanden?</v
00:39:15
Eugen
00:39:17
Eugen: Ich glaube, er spielt vielleicht in einem Verkauf nicht so eine Rolle. Ich glaube, deutsche Spieleproduktion hat eine größere</v>
Eugen>Bedeutung weltweit. Ich kenne das zu wenig.</v
00:39:23
Eugen
00:39:27
Ich weiß, der Ausdruck kam viel später. Auf jeden Fall den Deutschen.</v> Das Spiel des Jahres gibt seit 78 oder 79 und Astor war in 2000 Jahren,</v> glaube ich erst. Oder vielleicht. Also da hinkt da hinten nach.</v> Es ist auch interessant, der Vergleich von von Spielen aus Frankreich und aus Deutschland.</v> Doch was er gesagt hat. Tschuldigung, jetzt weiß ich es wieder. Die deutschen Produzenten sind viel größer als einfach.</v> Frankreich hat nicht so große Spieleproduzenten.</v>
Arno>Arno: Ja.</v
00:39:57
Eugen
00:39:58
Eugen: Genau. Also da könnten wir jetzt die Überleitung irgendwie hinkratzen mit Sachen,</v> die wir gerne machen würden. Zur Antragserotik.</v>
Arno>Arno: Uiuiuiuiui. So. (Musik)</v
00:40:09
Eugen
00:40:36
Eugen: Ich versuche jetzt ein Foto von uns zu finden.</v>
Eugen>Ich überlege gerade. Wo war das denn an?</v
00:40:39
Eugen
00:40:41
Es gibt ein schönes Foto von einer professionellen Fotografin, die für das Politforum uns aufgenommen hat.</v> Weil ich möchte jetzt endlich wissen, was das Datum war.</v>
Arno
00:40:49
Arno: Ich das Datum war der Hatte ich das nicht vorhin gesagt?</v>
Arno>Also ich glaube, das war am 11. September.</v
00:40:55
Arno>Kann das sein?</v
00:40:57
Eugen>Eugen: Das kann sein.</v
00:40:58
Arno
00:40:59
Arno: Ja, genau. Am 11. September waren wir nämlich im Politforum in Bern und das Politforum ist eine Einrichtung also,</v> die grundsätzlich auch sehr, sehr toll finde.</v> Mit denen arbeiten wir schon seit ein paar Jahren zusammen, sind immer wieder mit ihnen in Kontakt und die machen so etwas wie</v> politische Bildungsarbeit, sowohl schwerpunktmäßig für Bern, aber eben auch für die ganze Schweiz.</v>
Eugen
00:41:26
Eugen: Genau. Also reisen auch ganze Schulklassen in der Schweiz an, was meistens sehr gut geht,</v>
Eugen>da die SBB eine Super Time Table hat.</v
00:41:32
Arno>Arno: Ach ja.</v
00:41:37
Eugen
00:41:38
Eugen: Ach ja, der beste, beste, beste Bahn ÖBB habe ich auch sehr gern.</v> Von der Deutschen Bahn reden wir heute nicht. Genau.</v> Wir haben schon mal mit Ihnen zusammengearbeitet. Vor ein paar Jahren, als wir noch das Horrorgamepolitics Projekt</v> hatten. Und wir? Ich weiss gar nicht mehr, wie es war.</v> Kamen sie auf uns zu, kamen wir auf sie zu.</v> Wir stehen einfach im Kontakt und planen so immer wieder irgendwas zu machen.</v> Und eine Idee war diese Vorsicht, Der Name verwirrt mich noch immer ein bisschen.</v> Ich meine, es ist schon so, wir standen hinter der Bar, ich hätte aber schon erwartet,</v>
Eugen>dass wir dann auch ausschenken müssen.</v
00:42:05
Arno
00:42:07
Arno: Ich war sehr glücklich, dass wir es nicht mussten. Also die Idee ist ja.</v>
Eugen
00:42:12
Eugen: Es macht mich trotzdem unzufrieden, weil wir hätten ja sollen.</v> Also gedanklich. Ideell ja. Ich finde, dann sollte man es vielleicht anders nennen.</v> Ich meine, das Ambiente war super, weil wir haben halt die ganze Zeit Wein, alle, also auch die Gäste Wein nachgeschenkt</v> bekommen und Bier und auch nichtalkoholische Sachen.</v>
Eugen>Und es gab Oliven und einen guten Hartkäse.</v
00:42:27
Eugen
00:42:30
Und es waren so. Ich versuche jetzt mal schnell durchzurechnen, wie viele da waren.</v> Es ist kein großer Raum, der war voll.</v> Was du wahrscheinlich zwischen 20 und 30 Personen gesagt.</v>
Arno>Arno: Ja.</v
00:42:40
Eugen
00:42:42
Eugen: Und auch sehr, sehr, sehr viele Junge, auch sehr, sehr viele vom Fach.</v> Also es waren einige Informatikerinnen darunter.</v>
Arno
00:42:48
Arno: Sehr gemischt, muss ich sagen. Also von den Leuten her, das fand ich toll.</v>
Eugen
00:42:52
Eugen: Genau. Und dann ein bisschen weiter zurückversetzt, saßen die älteren Besucherinnen,</v> die das glaube ich, mehr aus einem allgemeinen Interesse an dem Thema besucht haben.</v> Ja, aber was wir gemacht haben jetzt versuche ich unseren hatten wir hatten einen Titel oder.</v>
Arno>Arno: Wir hatten einen Titel.</v
00:43:07
Eugen
00:43:08
Eugen: Ich sehe da bei Ihnen dieses KI in Games und Popkultur ein Reality Check,</v> der ist nicht von uns. Ich würde den Begriff Reality Check nie benutzen.</v>
Arno
00:43:16
Arno: Man muss dazu sagen also die das Politforum hat einen Themenschwerpunkt dieses Jahr eben zu KI und Demokratie,</v> glaube ich. Und in diesem Kontext hatten wir überlegt ja, was können wir denn machen,</v> was können wir anbieten, was wäre interessant?</v> Und so wie ich das verstanden hatte, hat das Politforum bis dahin vor allem über KI ja in der realen Welt gesprochen.</v> Über Aspekte, die von KI betroffen werden, eben im Kontext von Gesellschaft und Demokratie.</v> Also dann geht es dann um Sachen wie also ich, Palantir und Jobs und all diese Geschichten wie Demokratie sich</v> auch mit KI verändern könnte, im Positiven wie im Negativen.</v> Und wir haben dann vorgeschlagen okay, die Idee von KI ist ja jetzt schon viel älter.</v> Lass uns doch mal darüber sprechen, wie das Bild von KI ist, wie es sich verändert hat,</v>
Arno>wo das ganze herkommt usw.</v
00:44:13
Eugen
00:44:15
Eugen: Also wir haben auch überlegt, wir sind da auch manchmal egoistisch,</v> was Was interessiert uns denn gerade oder wo können wir weitermachen?</v> Und jetzt nicht nur einfach ein bisschen was aufwärmen, was wir schon hatten? Weil natürlich,</v> im Horrorgamepolitics Project hatten wir KIs drinnen meistens böse KIs.</v>
Eugen>Überraschenderweise in einem Horror Setting.</v
00:44:31
Eugen
00:44:33
Aber so ein Gedanke unserer Forschung ist ja, dass diese populärkulturellen Mythen Debatten ja eng mit</v> realer Politik verbunden sind und auch wechselseitige Auswirkungen haben.</v> Wie die genau aussehen, aber ist manchmal schwierig.</v> Was heißt manchmal? Es ist immer sehr schwierig zu messen und eine Frage ist auch also insofern ist der Ausdruck Realitycheck</v> ganz gut, weil eine Frage, die wir uns gestellt haben, am Anfang ist,</v> auch die wir dann gemeinsam eigentlich besprochen haben, nicht erschöpfend beantwortet,</v> aber ich fand es sehr inspirierend. Die Antworten ist Was macht das überhaupt für einen Sinn?</v> Also wir haben heute eine Auseinandersetzung mit KI oder Large Language Models.</v> Sagen wir es mal kurz Das sind keine KIs Large Language Models und Ängste und Gefahren.</v> Aber was hilft es uns, die Ängste und Gefahren in der Populärkultur diskutiert werden,</v> genauer anzuschauen, um gewappnet zu sein auf das Hier und Jetzt?</v> Und das ist also ich habe meine Vermutung, wir haben beide unsere Vermutungen,</v> aber es ist dann doch nicht so eindeutig. Und ich fand ganz gut so eine Art, das war jetzt so die die Falsifizierung</v> sprobe. Ja, stimmt das überhaupt oder hat es irgendwas miteinander zu tun?</v> Und der Arno hat einen sehr schönen, knackigen, kurzen, aber doch auch ausführlichen Überblick über KI in der</v> Populärkultur gegeben. Und darf ich Dich jetzt kurz bitten?</v> Ich finde, das geht sich zeitlich aus sich aus, wenn du das zusammenfasst.</v> Oder soll ich? Du kannst mir sagen, was dir lieber ist.</v>
Arno
00:46:01
Arno: Wir können es beide versuchen. Also ich kann schon mal sagen.</v> Also ich habe natürlich einen historischen Rückblick gegeben, auch auf diese Idee künstlichen Lebens und künstlicher</v> Intelligenz, die ja schon bis in die Antike zurückreicht und dann vor allem in der Romantik groß geworden ist mit solchen</v> Geschichten wie Frankenstein usw und dann über die Idee des Roboters in der Popkultur relativ stark geworden ist.</v> Und ich glaube, aus meiner Sicht war wichtig festzuhalten, dass aber auch mit den Veränderungen in der Gesellschaft,</v> also zum Beispiel der Digitalisierung, es einen ganz starken Wechsel gab weg vom Roboter oder nicht weg.</v> Aber parallel dazu hat sich dann entwickelt zu diesem Roboter, der ja eine autonome Einheit ist,</v> die die Kleinen ist, die man gut filmen kann, die für die Menschen nachvollziehbar ist.</v> Zu digitalisierten Räumen also, wo man dann plötzlich die KI als allgegenwärtige Entität hat,</v>
Arno>die einen dann entweder bedroht oder nicht.</v
00:47:05
Arno
00:47:08
Also, und das ist eben der zweite Punkt, der mir ganz wichtig war festzuhalten es gibt eigentlich drei Narrative,</v> die sich dabei durchziehen und das eine ist die KI als Bedrohung.</v> Also ganz klar, dieses KI entwickelt ein Selbstbewusstsein und wird sich dann die Menschheit unterjochen oder das zumindest</v> versuchen. Das zweite ist das Befreiungsnarrativ, also künstliche Intelligenzen,</v> wie man zum Beispiel bei Detroit Become Human.</v> Die Personen bilden, also damit auch Persönlichkeitsrechte bekommen und versuchen in den jeweiligen Fiktionen diese</v>
Arno>Persönlichkeitsrechte irgendwie zu bekommen.</v
00:47:48
Arno
00:47:51
Also eine sehr starke moralische Erzählung, die auch darüber geht Was bedeutet es eigentlich,</v>
Arno>Mensch zu sein oder eine Person zu sein?</v
00:47:57
Arno
00:47:59
Welche Pflichten und Rechte sind damit verbunden?</v> Und das Dritte ist so ein Narrativ, in dem es vor allem darum geht Wie kommen beide zusammen?</v> Also wie kann man eine konstruktive Zukunft und Zukunftsarbeit leisten und wie können wir uns miteinander verständigen,</v> wo wir auf eigentlich völlig unterschiedlichen Kommunikations und Denkebenen existieren?</v> Und welche Wege gibt es, da zusammenzukommen?</v>
Eugen
00:48:31
Eugen: Stimmt, da war auch der Punkt, da kannst du vielleicht nachher noch drauf eingehen, dass also eigentlich wir dann</v> relativ oder vergleichsweise viel über Religion geredet haben gegen Ende der Diskussionen.</v> Ich wollte hier noch einhaken bei zwei Punkten, also weil die Frage dann ist auch was können wir darüber lernen?</v> Weil es gibt zwei Aspekte Beim einen ist KI in Spielen.</v> Und das ist die Populärkultur. Die funktioniert so.</v> Das sind Metaphern. Das heißt nicht, dass das wirklich sich mit KI auseinandersetzt und den Gefahren,</v> sondern es kann auch eine Metapher für etwas anderes sein. Immerhin gab es ja die KI. Debatten, wie du es gezeigt hast, lässt sich</v> ja nicht nur auf Asimov zurückführen. Und diese Asimovschen Gesetze,</v> sondern davor hast du. Ich habe seinen Namen vergessen. Das Wort Roboter geprägt hat ein tschechischer Science Fiction Autor.</v> Davor kann man eigentlich auch auf den Golem eingehen und den Homunkulus.</v> Also in der frühen Neuzeit, im Mittelalter und in der Antike hat man auch Pygmalion.</v> Und eigentlich war nicht Pandora auch so ein Kunstmensch.</v> Und da gibt es. Also ich habe mir so drei Punkte aufgeschrieben, die mir aufgefallen sind,</v> auch in den Gesprächen. Also zum einen hat es gar nicht so viel mit unserer Debatte jetzt zu tun,</v> weil es sind ja sehr menschliche Roboter und KI ist immer also man kann sich ja nichts anderes vorstellen und es sind extrem</v> menschliche Wesen. Da ist auch oft also es gibt zum einen, das nehme ich vielleicht als erstes raus die die weibliche künstliche</v> Intelligenz also wie ein Herr, wo sie ja mal nicht so gemein ist, oder in ex machina,</v> wo sie dann doch so gemein ist und ihren Schöpfer umbringt.</v> Im Film von einem Regisseur, den ich nicht mag.</v>
Arno>Arno: Jedes Mal, jedes Mal.</v
00:50:02
Eugen
00:50:05
Eugen: Und und das geht eigentlich zurück auf Pygmalion und das ist ja ein das ist eigentlich nur das Patriarchat,</v> also die Angst des Mannes, die Kontrolle über die Frau zu verlieren.</v> Und deswegen möchte er sich eine neue Frau erschaffen und die rebelliert dann auch schon wieder.</v> Also das hat recht wenig mit KI und den Gefahren zu tun.</v> Das hat mit der Macht des Patriarchats zu tun und je nach also Kulturen,</v> wo einfach da ein totales hierarchisches Gefälle ist zwischen Mann und Frau.</v> Also da brauchen wir jetzt nicht viel draus lernen für die Zukunft.</v>
Eugen>Wobei, aber darauf komme ich dann später hin.</v
00:50:41
Eugen
00:50:43
Also ein Kernpunkt ist schon, wo wir auch hinkamen KI kann ja nicht anders als menschlich sein,</v> weil sie wurde von Menschen geschaffen. Wie will man da erwarten, dass es was anderes wird?</v> Das zweite tschuldigung, ich mache es jetzt ein bisschen schneller, damit nicht zu lang Gerede ist. Das hast du</v> auch gesagt. Kontrollverlust in Detroit Human.</v> Da geht es eigentlich um den Kontrollverlust über die Arbeitskräfte.</v> Und deswegen ist es ja auch zur Jahrhundertwende zwischen 19 und 20 Jahrhundert groß geworden,</v> also auch mit Hardcore, Industrialisierung und vor allem dem Aufkommen des Sozialismus.</v> Also der Arbeiter. Die Arbeiterin hat plötzlich aufbegehrt gegen, äh,</v> gegen den Kapitalismus, dass es da auch eine Metapher dafür und insofern und das ist auch bis heute</v> geblieben, das ist eine die Angst eigentlich des Firmenbesitzers und der Firmenbesitzerin oder halt der Superreichen.</v> Das haben wir ja jetzt wieder, dieses superreich und Superarm Gefälle,</v> die die Arm Reich schere, da die Kontrolle zu verlieren und da auch dann halt umgebracht zu werden in</v>
Eugen>irgendwelchen blutigen Aufständen.</v
00:51:44
Eugen
00:51:46
Also das ist mehr ein Zeichen oder vor allem auch ein Zeichen dafür.</v> Was man aber hat, wo jetzt wirklich die Verbindung da ist, ist diese kollektive Angst.</v> Was passiert, wenn man einfach nur mal was macht, weil wieder mal irgendein kleines männliches Genie meistens.</v> Ich denke, ich kann das jetzt, ich mache das jetzt. Es sind ja wirklich wir. Wir haben ihnen das nicht in der Gen,</v> sondern in der KI oder wo ein Artikel drüber geschrieben haben über die Bros.</v> Dann erfinden sie wieder irgendwas Tolles. Aber so ein bisschen ethische Bedenken oder moralische Bedenken,</v> die kommen dann später. Das bringt dann meistens irgendwelche Parlamente oder.</v> Ämter rein, weil zuerst wird mal brav geschaffen und das ist ja tatsächlich der Fall.</v> Also KI entsteht vor allem in den USA, im Silicon Valley und das ist halt so wirklich der ethische und moralische wilde</v> Westen des Hyperkapitalismus. Da darf man alles machen, mal alles ausprobieren und nachher wird sich schon irgendjemand anderer</v>
Eugen>drum kümmern, was das für Auswirkungen hat.</v
00:52:42
Arno>Arno: Ja, man hat da an diesen Storys eigentlich.</v
00:52:45
Arno
00:52:47
Ich habe das mal in irgendeinem Vortrag, ich glaube in Salzburg, also eine systemische Überwältigung,</v> nämlich dass alles zum Beispiel dann irgendwann nur noch Wirtschaftssystem ist und der Mensch dann nur noch Ressource ist,</v> zum Beispiel. Und genau deswegen funktionieren die Storys ja auch, weil eben weil eben so ein so ein Gefälle</v> gibt, in dem der das kleine Individuum dann gegen Konzernmachenschaften dann aufstehen muss zum Beispiel.</v>
Eugen
00:53:14
Eugen: Und das ist, das fand ich auch sehr schön an diesem Abend, weil so wie jetzt das auch so ein bisschen Stream of consciousness war, so</v> ist auch das sind auch die Gespräche verlaufen.</v> Also es waren es kam es kam sehr viel Input von von den Gästen die da waren sind auch wir sind glaube ich dann auch länger geblieben,</v> als wir hätten dürfen, weil wir mussten ja noch zur zum Eröffnungslinie von der Konferenz</v> weitergehen. Also ich fand das einfach sehr bereichernd, weil ich ich denke einfach immer sehr gerne laut nach.</v> Das tut mir dann ein bisschen laut, weil laut.</v> Das tut mir ein bisschen leid für manche Zuhörerinnen, weil sie mir dann eigentlich beim Denken zuhören müssen.</v> Manchmal ist vielleicht interessant, schon fertige Gedanken zu hören.</v>
Arno>Arno: Aber es wurde gemeinsam gedacht.</v
00:53:52
Eugen
00:53:54
Eugen: Aber es wurde gemeinsam gedacht und das war ein sehr, sehr schönes Format.</v> Und man hat halt gemerkt, das Thema beschäftigt irrsinnig.</v> Und es ist ja auch, wenn man auf LinkedIn schaut oder auf egal welche Social Media Plattformen,</v> es ist alles voll mit KI. Ich hatte auch kurz ein schlechtes Gewissen.</v> Oh Gott, jetzt bieten wir auch was dazu an, aber es war ja wirklich der Versuch zu schauen, Können wir überhaupt etwas</v>
Eugen>sinnvolles? Also wir zwei beisteuern da.</v
00:54:14
Eugen
00:54:16
Oder sollten wir einfach nur ruhig im Hintergrund sitzen und schauen, während die Welt untergeht?</v>
Arno
00:54:21
Arno: Das einzige wo ich dachte, da hätte man noch mehr drüber sprechen können,</v> ist dann tatsächlich, dass also das Thema passend zum Kontext gewesen.</v> Nämlich was bedeutet denn das jetzt für Demokratie und Politik?</v>
Eugen
00:54:36
Eugen: Guter Punkt. Machen wir das jetzt ein bisschen Zeit?</v> Wir haben. Wir haben die Stunde. Die Stunden Mauer haben wir durchbrochen.</v>
Eugen>Ach, ich. Ich gebe uns noch zehn Minuten.</v
00:54:44
Arno>Arno: Fünf. Ich sage fünf und dann wird es zehn.</v
00:54:48
Eugen
00:54:52
Eugen: Okay. Genau. Das ist gut. Also Demokratie und KI.</v> Da sind einige spannende Fragen. Also, jetzt kann man uns auch beim Denken zuhören. Das,</v> was ich anfangs gesagt habe, ist immer so ein bisschen plakativ, aber das ist schon etwas,</v> was ich immer wieder beobachte. Es gibt dieses Gefälle in unseren,</v> in unserer neoliberalen Welt von Ländern, die alles, alles zulassen.</v> Usa, Großbritannien, wahrscheinlich demnächst auch China eben nicht.</v> Nein, aber es gibt da noch andere Beispiele dafür.</v> Und dann gibt es halt größere Menschenverbünde wie die Europäische Union,</v> die eben nicht alles zulassen. Das Ding ist die, die alles zulassen, profitieren irrsinnig von den Strukturen,</v> die nicht alles zulassen, weil das sind dann die Korrektive. Die passen dann auf.</v> Die sagen ja, das ist eine schöne Idee, aber jetzt werden wir erstmal länger diskutieren und dann schimpfen wieder alle,</v> weil dann wird ein Jahr diskutiert und es muss ja alles so schnell gehen. Aber ich verstehe auch nicht, warum wir eigentlich in</v> dieser absurden Geschwindigkeitsspirale die ganze Zeit festhängen,</v> weil die ist ja nur durch Competition geprägt.</v> Also dieses Land muss jetzt schnell noch machen dieses Land noch schneller, weil sonst werden wir abgehängt von der</v> Angst, dass dann irgendeine KI Superpower da ist.</v> Und jetzt müssen wir alle schnell sein, anstatt das in Ruhe durchzudenken.</v> Es ist mit Ruhe durchdenken. Ja, das klingt so nett und sympathisch,</v> wenn wir das tun. Aber es klingt immer furchtbar schlimm, wenn das dann in irgendwelchen Ämtern oder Ämtern,</v> also wenn das in irgendwelchen Gremien und demokratischen passiert. Aber das ist halt ein irrsinnig wichtiger</v> Sicherheitsmechanismus, der halt auch im Vorfeld überlegt, was sind die Gefahren,</v> was könnte passieren? Zumindest bei der Stammzellenforschung hat sich da ja auch wirklich die europäische Sicht durchgesetzt,</v> mehr oder weniger weltweit, weil da auch klar war, wir werden jetzt nicht einfach im</v> menschlichen Genom irgendwas machen und basteln, sondern da gibt es Grenzen und bei KI E passiert das auch,</v>
Eugen>aber langsam.</v
00:56:41
Arno>Arno: Passiert eben gerade im Moment. Genau.</v
00:56:43
Arno
00:56:45
Also ich finde auch das liegt wahrscheinlich daran, dass cih wie ja fast alles derzeit ein globales Produkt ist und man will das auch</v> überall verkaufen können. Und die EU ist einfach nach wie vor noch ein sehr großer Markt,</v> also kleiner als andere, aber doch sehr sehr wichtig und nicht zu vernachlässigen.</v>
Eugen
00:57:05
Eugen: Nein, ist er nicht. Die EU ist der größte Markt weltweit.</v> Das ist ja das Absurde bei uns. Ich habe mir jetzt wieder mal die Zahlen angeschaut. Es ist, als wenn die EU ein Staat wäre.</v> Dann wäre sie der drittgrößte nach China und Indien und mit Abstand vor den USA.</v> Also einfach mal googeln. Auch finanziell und wirtschaftlich bin ich mir sogar ziemlich sicher,</v> dass die EU stärker... Naja, schauen wir auch da einfach mal nach kontrollieren,</v>
Eugen>bevor der Eugen irgendwas erzählt.</v
00:57:28
Eugen
00:57:29
Aber ich habe es vor kurzem nachgeschaut und dachte es ist lächerlich. Also es ist halt. Wir halten uns selbst zurück mit unseren</v> kleinen kleinen Staatensystemen und der Überzeugung, dass wir alles immer im Kleinen noch besser lösen können.</v> Das Nette ist halt, es hält uns davon ab, ein unsympathisches, welt dominierendes Empire zu werden,</v> weil wir einfach zu sehr damit beschäftigt sind, innerhalb von Klein Klein Sachen aufzulösen.</v> Aber an sich ja deswegen ist es. Deswegen ist es ja auch wichtig für die Welt dann,</v>
Eugen>wenn in EU Parlament was entschieden wird.</v
00:57:56
Eugen
00:57:57
Wir machen uns immer lustig und reden über die Krümmung der Gurke.</v> Aber wenn im EU Parlament irgendwas entschieden wird, dann hat das Auswirkungen.</v>
Arno
00:58:04
Arno: Das sind ja auch nur Strohfeuer. Um die EU ja auch zu diskreditieren.</v> Muss man ja auch sagen. Und was ich noch sagen wollte im Kontext Politik und KI,</v> was eben auch aus dieser popkulturellen Sicht sehr stark wird, ist die Befürchtung.</v> Und das ist ja durchaus auch ein Trend, den man auch in der Realität feststellen kann zur Heteronomie und zur Bequemlichkeit.</v> Also dass viele Dinge, die Für die man sonst ja auch Manpower gebraucht hat oder</v> gewisse Kreativität usw und so fort, die eben ausgelagert werden, so dass das man die Verantwortung,</v> aber dass die Verantwortung dafür auch diffundiert und letztlich auch das Verantwortungsbewusstsein für so etwas</v> diffundiert. Also man hat glaube ich und das wiederum spielt dann so ein bisschen auf so eine identitätspolitische Ebene,</v> man fühlt sich so ein bisschen vielleicht auch abgekapselt von dem,</v> was man selber tut, und dem, was in der Gesellschaft um einen herum passiert.</v> Also das ist auf so einer Ebene, die finde ich sehr politisch ist,</v> aber nicht direkt in die politischen Institutionen hereinreicht, aber sehr großen Einfluss auf vielleicht auch</v> sogar dann irgendwann Politikverdrossenheit und ähnliche Sachen haben könnte.</v>
Eugen
00:59:30
Eugen: Das hast du gut gesagt. Das ist eigentlich ein sehr, sehr guter Abschluss,</v> finde ich. Wir ziehen hier einen Schlussstrich.</v>
Eugen>Bis hierher und nicht weiter.</v
00:59:37
Arno
00:59:39
Arno: Das nächste Mal in Bern. Mit Veranstaltungen werde ich ja wohl sein bei der PlayBern.</v> Da kann man gleich Werbung machen. Ich habe vergessen, wann sie ist. Irgendwann im November, oder?</v>
Eugen>Eugen: Sie ist immer was für mich. Total blöd ist.</v
00:59:47
Eugen>Genau um Halloween und Allerseelen.</v
00:59:51
Eugen
00:59:54
Allerheiligen herum. Ich glaube am ersten, 2.</v>
Eugen>November ist.</v
00:59:56
Arno
00:59:57
Arno: Auch für mich nicht ideal. Aber ich werde da sein und mit dem Patrick eine Play Conference zu Super Nintendos Super Street Fighter</v>
Arno>machen.</v
01:00:07
Eugen
01:00:07
Eugen: Das ist schon sehr cool. Ich wäre gern dabei gewesen, aber es ist mal gut.</v> Ich muss. Ich muss nicht immer so viel FOMO haben, ich muss nicht überall dabei sein. Ich werde das perfekt machen. Doch mehr davon</v> genau dann. Das ist jetzt, glaube ich, die Folge für Oktober.</v> Schauen wir mal, ob das noch rechtzeitig im Oktober rauskommt. Und ansonsten werden wir uns im November wiedersehen.</v>
Eugen>Diesmal wieder einen Text voneinander lesen.</v
01:00:26
Eugen
01:00:31
Es war kurz auch der Gedanke Da schauen wir mal, ob wir das dieses Podcast Format vergrößern mit Kolleginnen aus Bern oder</v> Kolleginnen, die mit uns im Team in Bern sind.</v> Also schauen wir mal, was noch in den nächsten Monaten passieren wird.</v>
Arno
01:00:46
Arno: Ja, wir sind im ständigen Fluss und fliessen zu schöneren Gewässern dahin.</v>
Eugen>Eugen: Fluctuat nec mergitur.</v
01:00:52
Arno>Arno: Uiuiui. Was heisst das denn?</v
01:00:54
Eugen
01:00:56
Eugen: Das ist der Pariser Wahlspruch. Ach Gott, wir übersetzen also, schwimmend Nicht untergehend,</v> würde ich sagen, oder schwimmt, aber es geht nicht unter.</v>
Arno
01:01:06
Arno: Da muss ich an dieses Meme denken, wo die Mutter das schreiende Kind am Schwimmbadrand irgendwie festhält,</v> während es irgendwie schon abseits irgendwie jemand untergegangen sind.</v>
Arno>Ja, ja.</v
01:01:17
Eugen
01:01:18
Eugen: Und ganz unter Wasser ist das Skelett auf dem Sessel.</v>
Arno>Arno: Das bin ich.</v
01:01:20
Eugen>Eugen: Ja gut, mein liebes Skelett auf dem Sessel.</v
01:01:21
Eugen
01:01:24
Arno, es war sehr, sehr, sehr schön mit dir.</v>
Eugen>Ich freue mich auf unser nächstes Gespräch.</v
01:01:26
Eugen
01:01:29
Also unaufgenommen nächsten Montag, wenn wir einfach wieder Arbeit versprechen.</v> Besprechen und ansonsten aufnehmend aufgenommen, müssen wir schauen,</v>
Eugen>wann das nächste Mal Aber wer im.</v
01:01:36
Eugen>Ja, im Oktober. Wir sind jetzt im September.</v
01:01:40
Eugen>Tut mir leid, das ist die September Folge.</v
01:01:42
Eugen>Das heißt im Oktober werden wir wieder reden.</v
01:01:44
Eugen
01:01:47
Gut Arno, ich sage dir noch bis zum nächsten Mal.</v>
Eugen>Und Papa?</v
01:01:52
Arno>Arno: Ja, Mach's gut. Tschüss.</v
01:01:53
Intro>Intro: (Musik)</v
01:02:01